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Studie: Beamte büffeln am meisten

Beamte bilden sich am meisten weiter. Zu diesem überraschenden Ergebnis kommt eine Befragung im Auftrag des Bundesministeriums für Bildung und Wissenschaft für das Jahr 1997. Demnach besuchen zwei Drittel der Beamten mindestens einmal im Jahr ein Seminar.
Ohnehin belegt die alle drei Jahre durchgeführte Erhebung, daß sich Weiterbildung wachsender Beliebtheit erfreut: Jeder zweite Deutsche im Alter von 19 bis 64 Jahren hat an mindestens einer Weiterbildungsmaßnahme teilgenommen. Abgesehen von allgemeinen Kursen ohne beruflichen Bezug wie Gesundheitsseminare, Fremdsprachenkurse oder Seminare zu Rechtsfragen haben sich knapp ein Drittel der Erwerbstätigen auch berufsbezogen weitergebildet. Damit weist die Statistik zur beruflichen Weiterbildung die größten Steigerungsraten auf: Seit 1979 hat sich die Teilnehmerquote verdreifacht.
Zur beruflichen Weiterbildung zählt aber nicht allein das Büffeln in Seminaren, Lehrgängen und Kursen. Inklusive informeller Lernformen wie Lesen von Fachbüchern, Unterweisung am Arbeitsplatz oder Besuch von Fachvorträgen liegt die Zahl der Wißbegierigen sogar bei 72 Prozent aller Erwerbstätigen.
Neben den bereits erwähnten bildungswilligen Beamten sind auch leitende Angestellte (71 Prozent) und Akademiker (69 Prozent) stark an Bildung interessiert. Wenig Interesse am Pauken zeigen hingegen Berufsgruppen, für die Weiterbildung wichtig wäre, um ihren Arbeitsplatz zu sichern oder ihre berufliche Situation zu verbessern: Un- und Angelernte, aber auch Personen ohne abgeschlossene Berufsausbildung. Als Gründe für das Desinteresse an Weiterbildung werden immer wieder schlechte Erfahrungen aus der eigenen Schulzeit, Lernschwierigkeiten, aber auch Zeit- und Geldmangel genannt. Nicht sonderlich an neuem Wissen interessiert sind auch Facharbeiter, einfache Angestellte und Selbständige. Letztere beklagen vor allem den Zeitmangel. Statt sich nach der Arbeit auf die Schulbank zu quälen, setzen sie auf learning by doing.
Deutlich aufgeholt beim Thema Weiterbildung haben inzwischen die Erwerbstätigen in den neuen Bundesländern. Der Einsatz von computergesteuerten Maschinen nach der Wende machte hier so manche Bildungsüberstunde nötig. Während in den alten Bundesländern eher die allgemeine Weiterbildung hoch im Kurs steht, dominiert im Osten das berufliche Training.
Kaum noch Unterschiede hinsichtlich der Teilnahme an Weiterbildung lassen sich zwischen den Geschlechtern ausmachen. So haben 49 Prozent der Männer und 47 Prozent der Frauen an mindestens einer Maßnahme teilgenommen. Während die Männer bei der beruflichen Weiterbildung vorn liegen, stürzen sich Frauen eher auf die Kür, also auf allgemeinere Angebote. Das ist jedoch unter anderem damit zu erklären, daß nach wie vor weniger Frauen als Männer berufstätig sind.
Autor(en): (nbu)
Quelle: Training aktuell 05/99, Mai 1999
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