Editorial

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Jobs mit Zukunft

Macht technische Disruption Weiterbildungsprofessionals in Zukunft überflüssig? Im Gegenteil: Durch den Fortschritt könnten noch mehr Jobs für Trainerinnen, Coachs und Berater entstehen. Allerdings nur, wenn sie bereit sind, sich ständig weiterzuentwickeln und dazuzulernen.

„Wie soll ich denn einen Tapetenwechsel schaffen, wenn gar keine Wand mehr da ist?“ So drückte ein Seminarteilnehmer gegenüber Christian Schwedler seine Orientierungslosigkeit darüber aus, wie er den Herausforderungen der neuen Arbeitswelt begegnen kann. Diese Unsicherheit angesichts von Digitalisierung und Disruption macht auch vor Coachs, Trainerinnen und Beratern nicht halt, wie der Stratege bei der BMW Group und Change-Experte weiß. Auch sie stellen sich Fragen wie: Nimmt mir Künstliche Intelligenz den Job weg? Müssen wir jetzt alle programmieren lernen? Wie stelle ich mich optimal auf?

Schwedler wirft daher einen genaueren Blick auf die Job-Prognosen dieser Berufsgruppe. Er ist sich sicher: Der technische Fortschritt wird nicht nur technische Berufe stärken, sondern auch neue berufliche Chancen für Weiterbildungsprofessionals schaffen. Ein Beispiel: Arbeiten wir heute noch mit Laptop oder Tablet, werden in Zukunft Informationen und Applikationen vor unserem Auge eingeblendet, etwa über eine Augmented-Reality-Brille oder -Linse. Das bedeutet zwar ungeahnte neue Möglichkeiten für die Arbeit, bringt aber auch ein großes Risiko der Reizüberflutung mit sich. Aus dieser technischen Neuerung entstehen so auch neue Geschäftsmodelle für nicht technische Tätigkeiten, z.B. Digital-Detox-Consultants oder AR-Coachs.

Der Berufsgruppe der Weiterbildungsprofessionals stehen goldene Zeiten bevor, ist Schwedler daher überzeugt. Zum Selbstläufer wird das Ganze allerdings nicht. Gefragt sind lebenslanges Lernen, stetige Weiterentwicklung und die Auseinandersetzung mit digitalen Trends. Wie Trainerinnen, Berater und Coachs das in ihren Alltag integrieren können, erklärt dieser Beitrag.

Wirksam durch Präsenz

Neben diesen Skills, um sich in Zukunft am Markt behaupten zu können, brauchen speziell Coachs bereits heute eine grundlegende Fähigkeit, um überhaupt wirksam arbeiten zu können: Präsenz. Coachausbilderin Inke Schulze-Seeger versteht darunter die Fähigkeit, ganz im Hier und Jetzt zu sein. „Coache ich gerade oder gebe ich Ratschläge?“, „Ich kenne die Lösung!“ oder „Was frage ich als Nächstes?“ – durch solche Gedanken, Impulse und Unsicherheiten lassen sich viele Coachs ablenken. „White Noise“ nennt Schulze-Seeger dieses Rauschen im Gehirn. Wer es schafft, diesen Störenfried aus dem eigenen Kopf zu verbannen, öffnet damit nicht nur einen Raum, in dem Klientinnen und Klienten lernen können, sondern in dem man auch selbst als Coach und Mensch wachsen kann. Wie das funktioniert und warum die eigene Haltung dafür so wichtig ist, erklärt Schulze-Seeger in diesem Beitrag.

Autor(en): Miriam Wagner
Quelle: Training aktuell 06/22, Juni 2022
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