Digital Coaching Provider

Die Corona-Pandemie hat in Deutschland einen erheblichen Digitalisierungsschub ausgelöst, der auch vor der Coachingbanche nicht Halt gemacht hat. In Zeiten sozialer Distanzierung haben virtuelles Coaching und Online-Weiterbildung stark an Bedeutung gewonnen, was zu einem zunehmenden Einsatz digitaler Tools und Technologien in der Coachingpraxis geführt hat. Von dieser Entwicklung haben auch die Coaching-Plattformen, sogenannte Digital Coaching Provider (DCP), profitiert, deren Geschäftsmodell darin besteht, Coachs und Coachees virtuell zusammenzubringen und die digitale Infrastruktur für Online-Coaching bereitzustellen (vgl. „FAQ Coaching-Plattformen“).

Mit dem plötzlichen Bedarf an digitalen Lösungen entschieden sich immer mehr Coachs während der Krise für eine Kooperation mit einer oder sogar mehreren Coaching-Plattformen gleichzeitig, um ihre Coachingdienstleistungen auch weiterhin (stabil) anbieten zu können und einen einfacheren bzw. regelmäßigen Zugang zu Kunden zu haben. Gleichzeitig wandten sich viele Führungskräfte und Personalverantwortliche an die Plattformen, um den Coachingbedarf in ihren Unternehmen weiterhin geregelt abdecken zu können. Vor diesem Hintergrund konnte beispielsweise der Coaching-Plattform-Provider BetterUp, der weltweite Pionier in diesem Bereich, seinen Gewinn allein im Jahr 2021 mehr als verdoppeln. Andere Anbieter waren sogar so erfolgreich, dass sie expandierten: Die 2018 von den beiden Brüdern Yannis und Matti Niebelschütz in Berlin gegründete Coaching-Plattform CoachHub etwa übernahm im September 2021 den französischen Konkurrenten MoovOne und ist seitdem nach eigenen Angaben europäischer Marktführer in diesem Segment.

FAQ Coaching-Plattformen

Was sind Coaching-Plattformen?

Coaching-Plattformen, auch Digitale Coaching Provider (DCP) genannt, sind Vermittlungsportale, deren grundlegende Funktion darin besteht, Coachs mit Einzelpersonen oder Unternehmen, die nach Coaching suchen, zu verbinden – und zwar virtuell. Darüber hinaus unterstützen sie den Coachingprozess meist durch eigene digitale Lösungen. So wollen die Plattformen Coaching leichter zugänglich machen und effizienter gestalten.

Wie funktioniert der Vermittlungsprozess?

Coachs und Coachees werden durch die Auswertung von Fragebögen oder durch Algorithmen auf Basis ihrer Profile gematcht. Auf diese Weise soll ein möglichst zielgerichteter Ablauf der Coachingsitzungen gewährleistet werden.

Welche Qualifikationen müssen Coachs mitbringen?

Die Qualifikationen, die Coachs mitbringen müssen, um mit einer Coaching-Plattform zusammenarbeiten zu können, sind von Anbieter zu Anbieter unterschiedlich. In den meisten Fällen müssen Coachs eine mehrjährige Berufserfahrung im Bereich Training/Coaching/Führung, eine Mindestanzahl an Coachingstunden oder eine Zertifizierung durch einen anerkannten Coachingverband nachweisen.

Welche Tools werden verwendet?

Für die Coachingsitzungen stellen die Anbieter den Coachs eine spezielle Software oder App zur Verfügung. Alternativ setzen einige auch auf Video- oder Chat-Tools wie MS Teams oder Zoom. Für die Planung und Verwaltung der Termine sowie für die Zielverfolgung und Auswertung der Ergebnisse des Coachings stellen die Anbieter in der Regel eigene Tools zur Verfügung.

Welche Coachingformate werden unterstützt?

Die Plattformen können verschiedene Coachingformate unterstützen, darunter Einzelcoaching, Gruppencoaching, Mentoring und Peer Coaching.

Welche Themen werden angeboten?

Die Themen beziehen sich hauptsächlich auf die Arbeitswelt und können von beruflicher Orientierung bis hin zu persönlichem Wachstum und Stressbewältigung reichen. Die von allen Coaching-Plattformen am häufigsten behandelten Themen sind: Entwicklung von Führungskompetenzen, Teamentwicklung, Organisationsentwicklung sowie konkrete Probleme und neue Aufgaben am Arbeitsplatz.

Seit wann gibt es die Plattformen?

DCPs sind noch relativ neue Akteure in der Coachingbranche. Weltweiter Pionier auf dem Gebiet ist der Anbieter BetterUp, der 2013 in San Francisco gegründet wurde und seit 2016 auch international aktiv ist. In Deutschland wurde die erste Plattform, bettercoach, im Jahr 2017 von Markus Veith und Rouven Faasch ins Leben gerufen. Dieser folgten zahlreiche weitere Anbieter wie CoachHub, gegründet 2018 in Berlin, oder thankscoach, das 2019 ebenfalls in Berlin entstand.

Quelle: trainingaktuell.de; Recherche: Janine Dengel