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Übersicht AnsprechpartnerLebt eine Führungskraft bestimmte Werte und Verhaltensweisen vor und genießt das Vertrauen der eigenen Teammitglieder, ist sie eher in der Lage, ihr Team auch bei Rückschlägen zusammenzuhalten – diese These konnte ein Forscherteam um Wirtschaftswissenschaftler Sean Martin von der Darden Business School in Virginia, USA, durch eine Feldstudie belegen. Die Forschenden bezeichnen diese Art der Führung als „ethische Führung“. Ihre Auswirkungen untersuchten sie am Beispiel von Kadetten der US-Militärakademie in West Point, wo jährlich ein Wettbewerb stattfindet, bei dem sich Teams in körperlichen und geistig anspruchsvollen Aufgaben messen. Die Forschenden erfassten Daten teilnehmender US-Teams zu drei Zeitpunkten: Zwei Wochen vor dem Wettbewerb sollten die Teammitglieder ihre Teamkapitäne in Bezug auf Kriterien ethischer Führung einstufen; während des Wettbewerbs beobachteten die Wissenschaftler die Teams und ihre Leistungen und ein paar Tage danach sollten die Gruppenmitglieder bewerten, wie zuversichtlich und engagiert sie sich in Bezug auf das eigene Team und dessen zukünftige Leistungen fühlten. Dabei stellte sich heraus, dass zwar generell schlechtes Abschneiden beim Wettbewerb einen negativen Einfluss auf die Einstellung der Mitglieder bezüglich der zukünftigen Leistungen ihres Teams hatte. Bei Teams, deren Kapitäne als weniger ethisch eingestuft wurden, sanken die Werte für soziales Vertrauen und Engagement aber etwa viermal so stark wie bei Teams mit ethisch einwandfreien Kapitänen. Studienleiter Martin leitet daraus ab, dass es in unsicheren Zeiten besonders wichtig für Führungskräfte ist, Integrität zu zeigen und für etwas einzustehen – und dies ihren Teams auch zu kommunizieren.
Beitrag von Nathalie Ekrot aus managerSeminare 280, Juli 2021