Inhalt:
- Reine Vorstellungssache: Warum wir die Natur der Zeit meist missverstehen und was Zeit wirklich ist Zeit ist Geld: Die dominanteste Vorstellung über Zeit in unserer Gesellschaft und was diese mit uns macht
- As soon as possible: Wie die Zeit in der Arbeitswelt immer knapper wird
- Entökonomisierte Zeiträume: Warum Phasen wie Elternzeiten und Sabbaticals so wichtig sind
- Spätfolgen der Säkularisierung: Warum die Themen Lebenszeit und Endlichkeit so oft verdrängt werden
- Time is Honey: Warum Zeit ein leckeres Lebensmittel ist und wir sie auch so behandeln sollten
- Im Zuge der Zeitlosigkeit des Internets: Warum die Zeit der Uhr abläuft
- Vom Zeitmanagement zur Zeitwellness: Wie sich die Weiterbildungsangebote zum Thema Zeit verändern
Zentrale Zitate:
'Das Zeitmanagement tut immer so, als ob es die Zeiten verändern könnte. Zeit ist aber nicht real, und was es nicht gibt, kann man auch nicht verändern. Was sich verändern lässt, sind die Vorstellungen über Zeit. Das ist eine originär pädagogische Aufgabe.'
'Die Vorstellung, dass Zeit Geld ist, ist in unserer Gesellschaft so dominant, dass wir Zeit intuitiv in Geld umrechnen. Das ist der Grund, warum uns ein zeitintensives Hobby oder selbst ein Tag mit der Familie manchmal ein latent schlechtes Gewissen bereiten: Wir haben dann sozusagen das Gefühl, gerade richtig viel Geld auszugeben.'
'Zeitzufrieden zu sein, bedeutet, nicht das Bedürfnis zu haben, die eigene Zeitorganisation zu ändern, weil es nichts gibt, das einen stresst oder langweilt. Wer zeitzufrieden ist, denkt über Zeit nicht nach.'
'Zeit ist ein Lebensmittel, denn ohne Zeit leben wir nicht. Und dieses Lebensmittel gehört es zu pflegen und zu genießen, statt nur zu versuchen, es in so viel Geld wie möglich umzuwandeln.'
'Der Körper ist ein sehr sensibles Zeitmessgerät. Er zeigt uns an, wann gerade die beste Zeit ist, um konzentriert Dinge abzuarbeiten, kreativ zu sein, schwierige Probleme zu lösen oder eine Pause zu machen.'
Extra:
Autor(en): Das Interview führte Nicole Bußmann
Quelle:
managerSeminare 264, März 2020, Seite 56-62