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Frauen-Karriere-Index

Technik-Unternehmen und Bank am frauenfreundlichsten

Ausgerechnet ein Technologie-Unternehmen ist in puncto Frauenfreundlichkeit führend: Hewlett Packard Deutschland belegt im Frauen-Karriere-Index des Bundesfamilienministeriums den ersten Rang. Familienministerin Kristina Schröder zeichnete Ende Juni 2013 in Berlin alle 32 Unternehmen aus, die sich an der ersten Index-Erhebung beteiligt haben. Mitgemacht haben Konzerne und Mittelständler quer durch die Branchen. Hewlett Packard punktete vor allem mit der Vielzahl von flexiblen Teilzeitmodellen, die Müttern den Spagat zwischen Führungsposition und Kindererziehung erleichtern. Auf dem zweiten Platz im Ranking findet sich die Hypovereinsbank. Als erste Bank Deutschlands hat sie 2010 einen Frauenbeirat gegründet, in dem externe Managerinnen und Unternehmerinnen sitzen. Diese geben etwa Impulse zur gezielten Förderung von Frauenkarrieren. Das Unternehmen verfolgt – wie wohl nur wenige in der hiesigen Finanzbranche – das Ziel einer möglichst hohen Ausgewogenheit von Frauen und Männern in Fach- und Führungspositionen. Auf dem dritten Platz landete SMA Technology. Ein Sonderpreis 'Beste Kommunikation' ging an die Symrise AG, die K + S Aktiengesellschaft erhielt die Auszeichnung 'Ambi­tionierteste Neuausrichtung'.

Mit dem Frauen-Karriere-Index will Kris­tina Schröder zum einen öffentlichen Druck auf die Unternehmen ausüben, Frauen gezielter zu fördern und zu befördern. Zum anderen: 'Der Index unterstützt Personalverantwortliche dabei, Klarheit zu bekommen, wie es um die Aufstiegschancen von Frauen in ihrem Unternehmen bestellt ist, welche Maßnahmen zur Frauenförderung erfolgreich sind und wo Veränderungen ansetzen müssen', so die Ministerin. Zu den wichtigsten Kennzahlen, auf deren Grundlage der Index errechnet wird, zählen der Anteil der Frauen in Führungspositionen, der Anstieg des Anteils von Frauen in Führungspositionen seit der Zielsetzung, die Frauenquote zu steigern, und das angepeilte Jahr der Erreichung einer festgelegten Quote. Das Rechenmodell ist allerdings umstritten. Kritik an ihm hat die Deutsche Gesellschaft für Personalführung (DGFP) Ende vergangenen Jahres geübt, als Schröder den Index vorgestellt hat. Hauptkritikpunkt: Einige Planungsdaten, die in die Berechnung einfließen, seien für einen Index mit dem Anspruch der unternehmensübergreifenden Vergleichbarkeit nicht geeignet. Sie hingen von einer Vielzahl von Einflüssen ab – beispielsweise dem Anteil von Absolventinnen in branchenrelevanten Studiengängen – oder unterlägen unternehmenspsychologischen Planungsprämissen: So gäbe es optimistische Planungen mit Anreizcharakter, die meist nicht erreicht werden, und vorsichtige Planungen, die immer unter den realisierbaren Werten liegen.
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