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Forschungsprojekt

E-Learning soll schlauer werden

Konzentriert sitzt der Lerner vor dem Bildschirm und arbeitet sich durch sein E-Learning-Programm. Als gerade ein Video läuft, klingelt das Telefon. In der alten E-Learning-Welt läuft das Programm unbeeindruckt weiter, während der Lerner zum Hörer greift und spricht. In der E-Learning-Welt der Zukunft stoppt es dagegen umgehend, solange der User telefoniert. An der TU Chemnitz wird derzeit an dieser zukünftigen Welt digitalen Lernens gearbeitet: In Ko­operation mit dem E-Learning-Anbieter Chemmedia AG entwickelt ein Team von Medienwissenschaftlern und Informatikern hier sogenannte proaktive E-Learning-Anwendungen. Das sind Systeme, die zum einen auf Umgebungsreize wie das klingelnde Telefon reagieren sollen, und zum anderen auf das Verhalten des Lerners: Braucht er womöglich eine Pause? Kommt er noch mit oder wäre eine Wiederholung des Lernstoffs angebracht? Das soll aus verschiedenen Parametern wie dem Mundöffnungsgrad, der Verengung der Augenlider, der Pupillengröße und der Dauer der Bildschirmfixierung abgeleitet werden.

Fürchten, von der Technik bevormundet und zum Beispiel zu einer Wiederholung des Lernstoffs gezwungen zu werden, muss dabei allerdings niemand, merkt Madlen Wuttke, wissenschaftliche Mitarbeiterin am Institut für Medienforschung an der TU Chemnitz, an. 'Genauso wie ein realer Lehrer wird das System nachfragen, wie der Lerner weiter fortfahren will. Die Entscheidung liegt also weiterhin bei ihm.' Wuttke erforscht die Wirkungen des proaktiven Lernens derzeit auch im Rahmen ihrer Promotion. Aus der Studie lasse sich bereits schließen, dass die proaktive Komponente die Aufmerksamkeit und Lernleistung tatsächlich erhöht, so die Medienpsychologin. Bis die Anwendungen marktreif sind, dauert es jedoch noch eine Weile: Das Forschungsprojekt läuft noch bis Anfang 2018.
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