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Burnoutforschung

Wie das Leiden die Leistung kappt

Burnout-Betroffene klagen häufig über Probleme mit ihrer kognitiven Leistungsfähigkeit. Dass die Einschränkungen keine Einbildung sind, konnte nun ein Forscherteam um Thomas Kleinsorge vom Leibniz-Institut für Arbeitsforschung an der TU Dortmund nachweisen. Die Wissenschaftler bildeten zwei Gruppen. Eine bestand aus Personen mit leichter emotionaler Erschöpfung, die andere aus Personen mit starker emotionaler Erschöpfung – dem typischen Symptom eines Burnout. Beide Gruppen wurden einem Kognitionstest, der sogenannten Constant Foreperiod Reaction Time Task, unterzogen. Bei diesem Test tauchen auf einem Computerbildschirm zwei verschiedene Reize auf – einer oft, der andere selten. Taucht der seltene Reiz auf, sollen die Testpersonen eine Taste betätigen. Angekündigt werden die Reize durch einen Ton, der in unterschiedlichen Zeitabständen vorher erklingt. Das Ergebnis der Untersuchung: War das Intervall zwischen Ton und Reiz kurz, gelang es beiden Probandengruppen gleich gut zu reagieren. Sobald jedoch der zeitliche Abstand vergrößert wurde, patzten die Probanden mit Burnout auffallend häufiger als die Vergleichsgruppe. Je länger das Intervall zwischen Ton und Reiz war, umso schlechter gelang es ihnen, reaktionsbereit zu bleiben. Ihre Handlungsbereitschaft rein willentlich aufrechtzu­­er­­halten, macht Burnout-Betroffenen demnach also Probleme. Dieses Defizit könne sogar als Marker für einen Burnout gewertet werden, schließen die Forscher aus ihrer Studie. Darüber hinaus liefert die Untersuchung Hinweise darauf, dass Menschen mit Burnout neben sonstigen therapeutischen Maßnahmen vermutlich auch dadurch geholfen werden kann, dass man sie gezielt darin unterstützt, ihre Handlungsbereitschaft aufrechtzuerhalten, erklärt Forschungsleiter Thomas Kleinsorge. Eine Möglichkeit dazu ist die Zusammenarbeit mit anderen. 'Sich mit anderen auszutauschen und sich in Absprache mit ihnen Teilziele zu setzen, hat sowohl eine handlungsleitende als auch motivierende Funktion', so der Wissenschaftler. Vereinfacht gesagt: Es hält die Betroffenen bei der Stange.
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