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Berufsfeld Personal

Geschlossene Gesellschaft

In den HR-Bereichen deutscher Unternehmen ist man mit sich im Reinen. Human Resources Manager sind einer aktuellen Studie des Bundesverbandes der Personalmanager (BPM) zufolge so glücklich wie nie. 81 Prozent von über 3.400 befragten Personalmanagern bekundeten, mit ihrer beruflichen Tätigkeit zufrieden zu sein. Noch bei der Vorstudie im Jahr 2010 waren es 'nur' 78 Prozent. Laut der Studie sind die Personaler außerdem zunehmend auf ihr Fach spezialisiert. Es ist ein deutlicher Trend hin zu HR-spezifischen Studienabschlüssen festzustellen. Vor allem bei den Jüngeren gibt es weniger Quereinsteiger als noch vor vier Jahren: 47 Prozent der Personaler haben während ihrer gesamten beruflichen Laufbahn nie in anderen Bereichen gearbeitet. Nur neun Prozent kennen etwa den Vertrieb und das Marketing aus vorherigen Tätigkeiten, und bloß sieben Prozent haben Erfahrungen im Finanzbereich gesammelt. Dagegen können sich 90 Prozent nichts anderes vorstellen, als auch in Zukunft im Personalbereich zu bleiben.

Was auf den ersten Blick positiv wirkt, ist aus Sicht von Studienautor Jörg Ritter, Professor für Betriebswirtschaftlehre an der Quadriga, ein großes Defizit in den Unternehmen. 'Denn CEOs tun sich keinen Gefallen damit, wenn sie auf HR-Manager setzen, die eher als Spezialisten und Experten taugen, aber nicht genug Leadership-Akzeptanz und Erfahrung mitbringen, um mit Top-Führungskräften und externen Stakeholdern auf Augenhöhe verhandeln zu können', so Ritter. Tatsächlich gaben die befragten Personaler in der Studie – befragt nach ihrem persönlichen Fortbildungsbedarf – alarmierend häufig an, dass es ihnen selbst noch an Leadership-Kompetenzen mangelt. Vor diesem Hintergrund liegt der Verdacht nahe, dass sich mancher HR-Profi mit seinem Glauben daran, ein echter Businesspartner zu sein, in die eigene Tasche lügt. 'Zumindest zeichnen Studien, bei denen nicht die Personaler selbst, sondern andere Führungskräfte im Unternehmen befragt wurden, ein anderes Bild vom Standing der Personaler', so Ritter. Er ist überzeugt, dass der Personalabteilung genau das Gegenteil davon gut tun würde, was gerade passiert: weniger Schmoren im eigenen Saft, weniger Kaminkarrieren und Eigengewächse, dafür mehr frischer Wind durch akzeptierte Nachwuchs-Führungskräfte, die neben betriebswirtschaftlichen auch andere Qualifikationen nachweisen können und andere Bereiche im Unternehmen kennengelernt haben – etwa durch Jobrotation.
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