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Neue Fachtrainerausbildung wirbt mit TÜV-Siegel

Mit einer normalen Trainerausbildung ist Fachtrainern nicht gedient, meinen die Trainingsinstitute andyamo, Dart Consulting und homiaté. Sie haben eine Ausbildung konzipiert, die sich auf die effiziente Wissensvermittlung konzentriert. Training aktuell sprach mit Ausbildungsleiter Axel Rachow über die Herausforderungen der klassischen Mitarbeiterschulung.

Haben es Fachtrainer besonders schwer?
Axel Rachow: Ja, ich finde schon. Sie können keine aufwändigen Spielchen machen, um ihre Zuhörer zu motivieren, sie haben kein schickes Seminarhotel, um für gute Atmosphäre zu sorgen, und unter Zeitdruck stehen sie auch fast immer. Oft gibt man ihnen zwei Stunden im Besprechungsraum, um ihr Wissen zu vermitteln.

Auf welche Herausforderungen bereiten Sie die Teilnehmer vor?
Rachow: Fachtrainer müssen oft mit einfachen Mitteln zurechtkommen. Ein Whiteboard, und ein Beamer – mehr haben die meisten nicht zur Verfügung. Wir erarbeiten Präsentationsformen, die auch mit diesen Mitteln funktionieren. Ein weiteres großes Thema ist Effizienz. Wie gelingt es mir in kurzer Zeit, Informationen auf den Punkt zu bringen? Und wie bereite ich mich selbst möglichst effektiv vor? Das sind die zentralen Frage für Fachtrainer. Ein dritter Punkt: Wie erhöhe ich meine Akzeptanz? Fachtrainer sind oft im Unternehmen angestellt, arbeiten im Tagesgeschäft mit und unterrichten 'nebenbei' ihre Kollegen. Sie müssen sich als Dozent erst einmal beweisen, sich Autorität erarbeiten. 

Ist Fachtrainern mit einer normalen Trainerausbildung nicht geholfen?
Rachow: Die ist viel zu aufwändig. Unsere Ausbildung umfasst nur 14 Präsenztage, weil wir auf einige Inhalte verzichten können. Ein Fachtrainer arbeitet nicht an Verhaltensänderungen, er löst keine Konflikte, und er braucht keine Prozesskompetenz. Er vermittelt Wissen, aber das manchmal unter besonders schwierigen Umständen. 

Wie bereiten Sie auf diese 'schwierigen Umstände' vor?
Rachow: Manchmal helfen ein paar einfache Tipps. Ein Beispiel: Wenn der Fachtrainer nach seinem Vortrag eine offene Frage stellt, antwortet meistens derjenige, der in der Hierarchie am höchsten steht. Der Rest schweigt. Das kann man vermeiden, indem man zuerst Zweiergruppen bildet, die das Thema besprechen. Dadurch sinkt die Hemmschwelle der Teilnehmer, sich vor dem Hierarchiehöheren zu Wort zu melden.

Wie sind Sie auf die Idee gekommen, eine Fachtrainer-Ausbildung anzubieten?
Rachow: Ich sehe den Bedarf. Seit fünf Jahren bilde ich Fachtrainer in Unternehmen aus. Große Konzerne benennen sechs bis zehn Spezialisten aus ihren Reihen, und ich vermittle ihnen, wie sie ihr Wissen intern weitergeben können. Jetzt kam die Idee, eine solche Ausbildung unternehmens-übergreifend anzubieten. Das hat einen Vorteil: Die Teilnehmer lernen untereinander, hören, wie man in anderen Unternehmen vorgeht. Außerdem können kleine und mittelständische Unternehmen teilnehmen, die sich keine interne Maßnahme leisten können.

Hat Ihr neues Angebot Konkurrenz?
Rachow: Der TÜV Rheinland bildet zum 'Zertifizierten Fachdozenten (TÜV)' aus. Ansonsten ist mir auf dem deutschen Markt kein anderes Angebot bekannt, das sich speziell an Fachtrainer richtet.

Sie kooperieren mit dem TÜV Rheinland. Wie sieht die Kooperation aus?
Rachow: Ausgearbeitet wird im Moment eine TÜV-Zertifizierung, die wir den Teilnehmern auf deren Wunsch als Abschluss anbieten. Die Prüfung soll drei Tage dauern und 2.000 Euro kosten. Das ist viel, aber wir halten es für eine gute Sache. Nicht zuletzt deshalb, weil es das Standing des Fachtrainers verbessert – auch gegenüber kritischen Kollegen.

Autor(en): (Corinna Moser)
Quelle: Training aktuell 06/09, Juni 2009
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