Inspiration

Systemische Interventionen
Systemische Interventionen

Forward statt backward

Damit Teammitglieder aus Fehlern lernen und ihre Zusammenarbeit optimieren können, brauchen sie Hinweise auf Verbesserungspotenziale. Mithilfe der Methode Feedforward können diese zukunftsgerichtet, lösungsfokussiert und wertschätzend vermittelt werden – und somit insgesamt nutzenbringender und nachhaltiger als durch den Einsatz des rückwärtsgewandten Feedbacks.

Die zeitaufwendigen Lessons Learned am Ende eines Projekts oder am Ende eines „Team-Jahres“ kann man sich getrost schenken – zu dieser Erkenntnis kommt nicht nur die Managementprofessorin Amy Edmondson in einigen ihrer zahlreichen Bücher. Auch viele Weiterbildungsprofis und Führungskräfte dürften bereits festgestellt haben, dass ein Rückblick auf das, was so alles in der Vergangenheit schiefgelaufen ist, keinen wirklichen Einfluss auf das zukünftige Verhalten von Teammitgliedern hat.

Die Gründe dafür liegen auf der Hand: Zum einen haben alle meist längst vergessen, wie „es“ genau war und zum anderen geht es leider allzu häufig darum, selbst gut dazustehen und den ganzen „Schlamassel“ elegant und möglichst indirekt anderen in die Schuhe zu schieben. So gipfeln diese Reviews meist im „Finger-Pointing at its best“ – und zugleich in unguten Gefühlen. Den meisten Teammitglieder dürfte es nämlich widerstreben, auf andere zu zeigen und diese somit zu verletzen – und zwar nicht nur, weil sie in Zukunft weiter mit ihnen zusammenarbeiten müssen, sondern auch, weil ihr moralisches Empfinden Einwände dagegen erhebt. Hinzu kommt die Befürchtung, selbst auch durch kritisches Feedback von anderen beschämt zu werden.

Aus diesem Dilemma führt dann vermeintlich nur ein Weg: in gemeinsamem Einverständnis die eigenen Aussagen möglichst weich und vage zu halten – sodass letztlich genau das erzeugt wird, was niemand wollte. Alle Beteiligten spüren, es gibt etwas zu sagen, etwas zu verbessern, tappen aber im Hinblick auf die Konkretisierung dieses „Etwas“ im Dunkeln. Statt zu echten „Aha-Erlebnissen“ und Ideen, wie man das Ganze künftig besser machen könnte, zu gelangen, werden auf diese Weise die gleichen Fehler immer wieder gemacht. Das Muster des Zusammenwirkens ändert sich nicht. Besonders deshalb nicht, weil in der komplexen Welt, in der wir zusammenarbeiten, Fehler letztlich selten alleine produziert, sondern im verwobenen Miteinander eingebaut werden.

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