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Kartenset 'SkillCards': Bildgebendes Verfahren

Sich aufs Wesentliche fokussieren – dabei sollen die SkillCards helfen. Das Kartenset, das es seit Jahresanfang auch in Englisch gibt, listet 64 Kompetenzen. Durchs Kartenlegen soll es möglich werden, den richtigen Menschen für den richtigen Job zu finden. Ob das gelingt, zeigt der TA-Praxistest.

Das Angebot: Das Kartenset 'SkillCards' ist vielseitig einsetzbar, verspricht Erfinderin Kay Lechleitner. Mithilfe der 64 Karten, die Kompetenzen und Interessen beschreiben, soll es möglich sein, Stärken zu erkennen, Potenziale zu entwickeln und Ziele zu definieren. Auch die Zielgruppe ist breit gefächert: Trainer und Berater können mithilfe der Karten in ein Beratungsgespräch einsteigen, Führungskräfte können sie als Leitfaden bei Besetzungsfragen nutzen, Arbeitnehmer können überprüfen, ob sie mit ihrem Job glücklich sind. Kurz gefasst: 'Den richtigen Menschen für die richtige Aufgabe zu finden', ist das Ziel der SkillCards.

Der TA-Check: 1.000 Ideen und ein Dutzend guter Ratschläge hat die junge Frau im Kopf, die sich beruflich neu orientieren möchte. Um in das Beratungsgespräch einzusteigen, drücke ich ihr die SkillCards in die Hand und bitte sie, zehn Karten auszusuchen, die gut zu ihr passen. Als Leitfragen gebe ich ihr mit: Was kann ich gut? Was mache ich gerne? 64 Karten, auf denen je eine Kompetenz vermerkt ist – das ergibt einen dicken Stapel, den der Coachee durcharbeiten muss. Ich befürchte, dass der Prozess lange dauert und dem Gespräch die Anfangsdynamik nimmt. Doch das Gegenteil ist der Fall: In wenigen Minuten hat mein Gegenüber zehn Begriffe ausgewählt – und sich damit selbst überrascht: 'Ich weiß ja doch, was ich kann und mag', höre ich.

Über die zehn Begriffe, die auf dem Tisch liegen, gelingt ein leichter Einstieg ins Gespräch: Wo wurden die ausgewählten Kompetenzen bislang eingesetzt? In welchen beruflichen Stationen war was wichtig? Was soll in Zukunft mehr Gewicht haben? Mein Coachee sieht den eigenen Lebenslauf plötzlich aus einem neuen Blickwinkel: Wichtig sind nicht mehr Jahreszahlen und Arbeitgeber, sondern 'zuhören', 'kreativ sein' und 'vorausschauen'. Auf dieser Basis können wir gut dazu übergehen, neue Perspektiven zu entwickeln.

Hilfreich dabei soll die Rückseite der Karten sein – so verspricht der Hersteller. Alle Kompetenzkarten tragen auf dem Rücken eine Farbe und sollen dadurch einen Hinweis auf die Berufssparte geben, in der sich der Anwender heimisch fühlen könnte. Im Testfall sind die zehn ausgewählten Kompetenzen jedoch aus den unterschiedlichen Farbgruppen und lassen offen, ob sich der Anwender nun am besten für Berufe mit 'Menschen', 'Ideen', 'Dingen' oder 'Daten' eignet. Auch die Zuordnung der Kompetenzen zu den Berufsfeldern ist nicht immer einleuchtend. So ist beispielsweise 'sprachbegabt' in die Kategorie 'Dinge' gerutscht, und empfiehlt Tätigkeiten in Produktion und Technik.

Der TA-Eindruck: Vorne hui, hinten pfui – so könnte man die Karten zugespitzt beschreiben. Die farbliche Zuordnung auf den Rückseiten der Papierquadrate ist nicht immer zutreffend und taugt allenfalls als Randnotiz, über dessen Sinn und Zweck man nicht allzu lange nachgrübeln sollte. Sehr gut ausgewählt sind die 64 Begriffe auf den Vorderseiten der Karte. Im Test lobte der Coachee, dass die Karten eine große Bandbreite abdecken, gut voneinander abgegrenzt sind und treffend das eigene Profil abbilden. Die Karten sind damit gut einsetzbar, um sich einen schnellen Einstieg ins Thema zu verschaffen und sich ein erstes Bild zu machen. Wenn es darum geht, Details zu erarbeiten, sollte man die Karten aus der Hand legen. 

TA-Fazit: Vierundsechzig gewinnt.

SkillCards. Kay Lechleitner, Wien, 2007, 95 Euro. Seit 2010 auch auf Englisch.
Autor(en): (Corinna Moser)
Quelle: Training aktuell 03/10, März 2010
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