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Untersuchung zum Lerntransfer

Die Arbeit steht der Umsetzung im Wege

Mitarbeitern fehlt nach Besuch einer Trainingsmaßnahme die Zeit, das Gelernte in die Praxis umzusetzen. Gemutmaßt wird das oft. Konkrete Belege dafür hat jüngst das Osnabrücker Trainings- und Beratungsunternehmen hcq Consult in einer Evaluationsstudie zusammengetragen. Die Firma hatte in acht Betrieben ein zwölfmonatiges, breit gefächertes Personalentwicklungsprogramm für Mitarbeiter ab 45 Jahren umgesetzt. Die Teilnehmer besuchten acht Seminare mit einem Themenspektrum von Qualitätsmanagement bis Work-Life-Balance. Im Anschluss ermittelte das Trainingsinstitut, wie es für die 87 Seminarteilnehmer im Arbeitsalltag weitergegangen war. Das Resultat fiel ernüchternd aus: Zwar hatten sich alle Teilnehmer das Ziel gesetzt, mindestens zwei Maßnahmen aus jedem der Seminare umzusetzen. Tatsächlich aber schafften sie es nur, ein bis drei Maßnahmen in den Arbeitsalltag hinüberzuretten. Begründet haben das fast alle damit, dass ihnen die Arbeit zu wenig Raum lässt, um sich der Umsetzung des Gelernten widmen zu können.

hcq-Chef Hans-Jürgen Kurtz konstatiert: 'Betriebe investieren zwar in Qualifizierung, schaffen aber nicht die notwendigen Rahmenbedingungen für die Umsetzung des Gelernten.' Das Problem liege darin, dass in der Regel die Chefs der Teilnehmer zu wenig in Personalentwicklungsprojekte involviert seien. Kurtz’ Verbesserungsvorschläge lauten daher: Auf Abteilungsebene sollten Mitarbeiter, die an Seminaren und Trainings teilgenommen haben, etwa in wöchentlichen Arbeitssitzungen, ihren Vorgesetzten und Kollegen über ihre Umsetzungsfortschritte berichten. Die Vorgesetzten sollten ihnen bei der Umsetzung als Berater und Coach zur Seite stehen und ihnen Feedback geben. Zudem sollte der Geschäftsführung regelmäßig Bericht darüber erstattet werden, wie erfolgreich die Umsetzung bisher verläuft. Kurtz empfiehlt auch, unter Ägide der Geschäftsführung regelmäßig einen Umsetzungsreport zu veröffentlichen, der (sei es via Mitarbeiterzeitschrift oder Gruppentreffen) allen Mitarbeitern zugänglich ist. Dies alles kostet Zeit und Geld. Aber, glaubt Kurtz: 'Es kostet lange nicht so viel wie Trainingsmaßnahmen, bei denen das Gelernte anschließend nicht umgesetzt wird.'

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