Privatuni zurück in der Spur

Der Patient ist über den Berg: Nachdem die Privatuniversität Witten/Herdecke (UW/H) Anfang des Jahres noch kurz vor der Pleite stand, scheint die Zukunft nun gesichert. Maßgeblichen Anteil daran hat die

Der Patient ist über den Berg: Nachdem die Privatuniversität Witten/Herdecke (UW/H) Anfang des Jahres noch kurz vor der Pleite stand, scheint die Zukunft nun gesichert. Maßgeblichen Anteil daran hat die Darmstädter Software AG Stiftung, der neue Hauptsponsor der Hochschule. Die Stiftung übernimmt die vom NRW-Innovationsministerium geforderte Bürgschaft in Höhe von zehn Millionen Euro und wird innerhalb der nächsten vier Jahre vier Millionen Euro in die Uni investieren. Als Gegenleistung erhält die Stiftung 40 Prozent der Gesellschafteranteile der UW/H. Der neue Gesellschaftervertrag wurde Mitte März 2009 ratifiziert. Weitere Gesellschafter der Universität sind die UW/H-Stiftung, der Verein zur Entwicklung von Gemeinschaftskrankenhäusern Herdecke, die Studierenden-Gesellschaft sowie ein Konsortium hochschulnaher Investoren, das maßgeblich von der Wittener Alumni-Initiative getragen wird.

'Mit einem soliden Finanzierungskonzept und einer stabilen Gesellschafterstruktur sehen wir die Universität für die nächsten Jahre gut aufgestellt', sagte UW/H-Geschäftsführer Michael Anders. 'Binnen vier Jahren werden wir durch deutliche Ertragssteigerungen und einen straffen Konsolidierungskurs einen ausgeglichenen Haushalt vorlegen.' Die Studentenzahl soll laut Anders von derzeit 1.200 auf 1.700 steigen, auch eine erneute Erhöhung der Studiengebühren steht an. An den drei Eckpfeilern des Studiums in Witten – Persönlichkeitsbildung, Interdisziplinarität und Internationalisierung – werde allerdings nicht gerüttelt, ergänzte Dr. Martin Butzlaff, wissenschaftlicher Direktor der UW/H. Studenten und Ehemalige hatten befürchtet, dass die Universität in der finanziellen Klemme ihre Ideale über Bord werfen und zum Massen-Lehrbetrieb werden könnte.