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Global Workforce Study 2010

Chefs beurteilen Leistungen zu undifferenziert

Um das Engagement von Mitarbeitern steht es weltweit nach dem Krisenjahr 2009 erstaunlich gut. Zu diesem Ergebnis kommt das international tätige Beratungsunternehmen Towers Watson in seiner aktuellen Global Workforce Study. Für die Untersuchung, die seit 2003 bereits viermal durchgeführt worden ist, wurden diesmal 20.000 Arbeitnehmer aus 27 Ländern zu ihrem beruflichen Umfeld und ihrer individuellen Einstellung gegenüber der Arbeit befragt. Aus Deutschland flossen Antworten von knapp 1.000 Beschäftigten ein. Zusätzlich unterfütterte Towers Watson die Aussagen mit den Ergebnissen von Mitarbeiterbefragungen aus eigenen Projekten im Jahr 2009. Der Untersuchung zufolge bezeichnen sich in Deutschland 67 Prozent der Mitarbeiter als engagiert, davon 24 Prozent sogar als hoch engagiert. Damit liegt Deutschland sogar ein Stück weit über dem weltweiten Vergleichsniveau. Laut Studie sind die Mitarbeiter in Deutschland auch bereit, für ihre berufliche Weiterentwicklung Verantwortung zu übernehmen, z.B. nehmen 43 Prozent längere Arbeitszeiten in Kauf, 65 Prozent würden in andere Geschäftsbereiche wechseln, wenn es ihrer Weiterentwicklung dient. Allerdings beklagen 55 Prozent, dass es zu wenig Karrieremöglichkeiten gibt. Und ein Fünftel fühlt sich vom Vorgesetzten in Sachen Karriere schlecht unterstützt.

Die Mehrzahl der Mitarbeiter findet zudem, dass Vorgesetzte in Zeiten steigenden Leistungsdrucks und wachsender Kontrolle zu wenig bei der Leistungsbeurteilung differenzieren: Nur 49 Prozent sind der Ansicht, dass ihr Vorgesetzter sich effektiv mit Schlechtleistungen auseinandersetzt und nur 45 Prozent meinen, dass gute Leistungen ausreichend gewürdigt werden. Außerdem glauben 59 Prozent, dass Vorgesetzte keine fairen Vergütungsentscheidungen mit Blick auf die Leistung treffen. Die Führung – in diesem Fall jedoch das Topmanagement – ist auch schuld, wenn Mitarbeiter ihrem Unternehmen den Rücken kehren wollen: Zwar hat die Mehrzahl der Befragten derzeit kein Interesse an einem Wechsel des Arbeitgebers, die Zahl derer, die bei einem entsprechenden Angebot gehen würden (30 Prozent), steigt jedoch, wenn das Topmanagement als ineffektiv empfunden wird, auf 50 Prozent.

Ein weiterer Knackpunkt ist die von vielen Mitarbeitern beklagte mangelnde Flexibilität in der Arbeitsgestaltung: Die meisten würden sich die Option etwa zu Heimarbeit und freierer Zeiteinteilung wünschen, die wenigsten kommen in den Genuss. 'Wollen Unternehmen das Mitarbeiterengagement nachhaltig auf hohem Niveau sichern, müssen Topmanagement, Vorgesetzte und Personalabteilung den Dreiklang aus Verantwortung, Flexibilität und Differenzierung gezielt adressieren', rät Towers-Watson-Experte Michael H. Kramarsch.
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