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Forschungsprojekt

Wie Firmen die Potenziale Älterer sichern können

Unternehmen sind aufgrund des demografischen Wandels in Zukunft verstärkt auf die Leistungsbereitschaft wie auch -fähigkeit älterer Mitarbeiter angewiesen. Es liegt daher in ihrem Interesse, beides zu erhalten. Wie ein umfassendes Gesamtkonzept dafür aussehen könnte, wurde jüngst in einem Forschungsprojekt an zwei Standorten der Robert Bosch GmbH erprobt. Das Institut für Gerontologie der Universität Heidelberg und das Institut der deutschen Wirtschaft, Köln, untersuchten auf Initiative der Robert Bosch Stiftung, inwiefern ältere Mitarbeiter in der Aufrechterhaltung ihrer Leistungsfähigkeit und -motivation unterstützt werden können. Im Rahmen des Projektes wurde ein dreigliedriges Weiterbildungskonzept entwickelt. Die Mitarbeiter, die freiwillig daran teilnahmen (sie waren zwischen 45 und 63 Jahre alt), erhielten Kognitionstrainings, Seminare über gesunde Lebensführung sowie Bewegungstrainings. Die Dreigliedrigkeit wurde als besonders zielführend betrachtet, weil sich nach neuen medizinischen Erkenntnissen die körperliche Fitness auch auf die geistige Leistungsfähigkeit auswirkt. Tatsächlich entfaltete das Gesamtpaket die antizipierte Wirkung: 'Tests zu Beginn und zum Abschluss der dreimonatigen Projektphase ergaben eine signifikante Verbesserung sowohl der kognitiven Leistungsfähigkeit wie auch der körperlichen Fitness. Subjektiv schätzten die Teilnehmer auch ihren Lebenswandel als gesünder ein', erklärt Jörg Hinner, Mitarbeiter des Instituts für Gerontologie in Heidelberg. Wichtig zudem: 'Viele Teilnehmer empfanden es als sehr befriedigend, Beachtung und Wertschätzung zu erfahren – angesichts dessen, dass es schon mal vorkommt, als älterer Kollege abschätzig behandelt zu werden', berichtet Hinner.

Ein Manko bei der Durchführung des Programms gab es allerdings auch: Es meldeten sich überwiegend Angestellte höherer Hierarchiestufen an, dagegen kaum Mitarbeiter aus der Fertigung. 'Vielleicht weil die Teilnahme freiwillig war, die Kurse und Trainings außerhalb der Arbeitszeit stattfanden und auch nur sehr allgemein dafür geworben wurde', vermutet Hinner. Beim zweiten Durchlauf, als es möglich war, sich die Fortbildungszeiten auf Zeitkonten anrechnen zu lassen, änderte sich das ein wenig. 'Wahrscheinlich müsste für solche Maßnahmen aber auch zielgruppenspezifischer geworben werden', glaubt der Wissenschaftler. Summa summarum zeigen die Ergebnisse laut Hinner, dass Unternehmen mit der richtigen Förderung einiges dafür tun könnten, die Potenziale älterer Mitarbeiter auszuschöpfen. Selbst sechs Monate später seien die positiven Effekte noch nachweisbar gewesen. 'Allerdings müssten die Maßnahmen kontinuierlich stattfinden', so Hinner. Bosch ist auf dem Weg, ein ständiges Angebot zur Unterstützung der kognitiven und körperlichen Fitness zu etablieren – wenn das in der Praxis auch noch kein Komplettpaket wie im Forschungsprojekt ist.
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