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Coaching-Studie

Der Coach im Trainerpelz

Coach, Berater, Trainer – wofür der jeweilige Begriff steht, ist für Auftraggeber aus dem Mittelstand oft ein Buch mit sieben Siegeln. Für sie ist nicht ohne Weiteres ersichtlich, was Coaching von anderen Professionen unterscheidet. Das deckt eine Untersuchung auf, die das Institut für Gegenwartsforschung mit Sitz in Königs Wusterhausen durchgeführt hat. An der Studie mit dem Titel 'Der Coach im Trainerpelz' haben sich insgesamt 325 Entscheider aus mittelständischen Unternehmen beteiligt. Drei Viertel konnten die Aufgabenfelder eines Coachs nicht von denen eines Trainers unterscheiden. 'Das unklare Profil der Coachs lässt sich wohl in erster Linie darauf zurückführen, dass sich deren Leistungen in der Praxis tatsächlich mehr oder weniger stark mit denen der Trainer und Berater überschneiden', vermutet Institutsleiterin Annekatrin Gabriel. Zudem könnten die wenigsten Coachs ausschließlich vom Coaching leben. 'Und die Mode des so genannten Bindestrich-Coachings (alles wird schnell mal eben Coaching genannt)  erschwert eine eindeutige Abgrenzung zusätzlich', so Gabriel. Immerhin belegt die Untersuchung, dass die Verworrenheit offenbar weniger problematisch ist, als man meinen könnte. Denn der Mehrzahl der Befragten kommt es in erster Linie darauf an, dass mit einem Dienstleistungsangebot das vorab definierte Ziel erreicht wird – gleichgültig, ob sich der Beauftragte Coach, Berater, Trainer oder Counselor nennt.

Ãœber ein Viertel der Kunden ist unzufrieden mit dem Coach

Als Ziele eines Coachingauftrages nennen die Unternehmensvertreter denn auch ein breites Spektrum, das über Coaching, wenn man es eng als Einzelberatung auffasst, hinausgeht. Genannt wurden u.a.: die Durchführung von Weiterbildungsmaßnahmen, Produktivitäts- und Absatzsteigerung und auch Teamentwicklung. Es kommt den Befragten darauf an, dass der Coach seine Erfahrungen proaktiv einbringt, mit einem individuellen Methodenmix arbeitet und flexibel agiert, um die gesteckten Ziele zu erreichen. Von jenen, die schon einmal einen Coach beauftragt haben, zeigten sich 54 Prozent mit den Ergebnissen zufrieden. Doch 18 Prozent waren diesbezüglich unentschieden und eine nicht eben geringe Zahl von 28 Prozent war sogar unzufrieden. 'Ein Grund dafür, der uns am Rande oft genannt wurde, war nicht nur, dass die vereinbarten Ziele nicht erreicht wurden, sondern auch, dass der Coach in der Umsetzungsphase nicht mehr erreichbar war', erklärt Institutsmitarbeiterin Diana Becker. 89 Prozent der Befragten legen laut Studie denn auch besonderen Wert darauf, in der Zeit nach dem eigentlichen Coachingeinsatz weiterhin telefonisch betreut zu werden. 73 Prozent wünschen weitere Besuche des Coachs im Unternehmen.

Unkenntnis beim Kunden

Schon bei der Suche nach einem Coach mögen es die Kunden persönlich: So wählen nur 18 Prozent der Auftraggeber den Weg über Verbände. Und bloß ein Viertel fahndet im Internet. Mehr als die Hälfte der Auftraggeber sucht einen Coach über eine Coaching- oder Trainingsagentur (52 Prozent). Doch am allerwichtigsten bei der Suche (für 80 Prozent der Befragten) sind nach wie vor Empfehlungen aus dem Umfeld. Die Neigung zur Empfehlung spiegelt sich auch darin, dass ein Coach bei 84 Prozent der Auftraggeber mit Referenzen aus der Auftraggeberbranche punkten kann. Dagegen spielen Qualifikationsnachweise bloß für die Hälfte der potenziellen Kunden eine wichtige Rolle. Interessanterweise wissen die meisten Befragten kaum etwas über die Ausbildung von Coachs. Sie haben keine Ahnung, dass es verschiedene Ausbildungswege zum Berufsbild Coach gibt. Und die Mehrheit (59 Prozent) weiß noch nicht einmal, dass die Bezeichnung Coach nicht geschützt ist.

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