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Übersicht AnsprechpartnerVielfältig zusammengesetzte Teams sind kreativer und erzielen bessere Ergebnisse, homogene Teams harmonieren besser – so lautet meist die Überzeugung, wenn es um die Zusammenstellung von Teams geht. Doch wie gut die Zusammenarbeit in einem Team funktioniert und ob ein Team eine Aufgabe erfolgreich bewältigt, lässt sich nicht so einfach vorhersagen. Forschende der WHU – Otto Beisheim School of Management und des Wissenschaftszentrums Berlin haben die gängigen Annahmen über diverse und homogene Teams in einem Experiment überprüft. Dazu mussten Versuchspersonen zwei Monate lang in Zweierteams verschiedene Aufgaben bearbeiten. Die eine Hälfte durfte sich ihre Kollegin bzw. ihren Kollegen selbst aussuchen, die andere Hälfte wurde nach dem Zufallsprinzip zugeteilt. Auffällig war, dass die selbst zusammengestellten Teams homogener waren – also häufig das gleiche Geschlecht hatten oder ähnliche kognitive Fähigkeiten aufwiesen – als die zufällig zusammengestellten Teams.
Im Experiment mussten alle Zweierteams eine Aufgabe auf einem Arbeitsblatt lösen und bei einer weiteren Aufgabe ihre Ergebnisse in Form einer kurzen Videopräsentation vorstellen. Die zusammengewürfelten Teams schnitten bei der Aufgabe, deren Lösung auf einem Arbeitsblatt eingereicht wurde, besser ab, während die selbst gewählten Teams bei der gemeinsamen Präsentation ihrer Lösung per Video bessere Resultate zeigten. Im Durchschnitt, so die Forscherinnen und Forscher, schnitten die selbst zusammengestellten Teams besser ab, wenn die Aufgabe mehr Koordination und Zusammenarbeit erforderte. Die zufällig zusammengestellten Teams erzielten bessere Ergebnisse, wenn die Aufgabe relativ wenig Koordination und Zusammenarbeit erforderte und die individuellen Fähigkeiten eines Teammitglieds bedeutender für den gemeinsamen Erfolg waren.
Beitrag von Nathalie Langen aus managerSeminare 306, September 2023