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Übersicht AnsprechpartnerBeitrag von Jörg-Peter Schröder aus managerSeminare 308, November 2023
Fliegende Aktenordner: Über verbreitete Stress-Dynamiken und -Fallen aufgrund von Arbeitsdruck und Ängsten
Effektiv durch Embodiment: Wie über den Körper der Geist erreicht und beruhigt wird
Stress abklopfen: Wie das Beklopfen des Körpers nach der Tapping-Methode entstresst
Multisensorik und Bifokalität: Welche Wirkhebel das Tapping nutzt
Selber tappen: Warum Tapping eine effektive BGM-Maßnahme sein kann
Neuroplastizität, Hormone und mehr: Was die Wissenschaft zu Tapping sagt
Die Covid-Pandemie ist mehr oder weniger vorbei. Doch der Stresslevel ist nicht gesunken – im Gegenteil. In einer Welt, die sich im Umbruch befindet, belasten uns jetzt Ängste und Unsicherheiten wegen Inflation, Krieg und Klimakrise. Neben diesen privaten Sorgen sind Mitarbeitende in Unternehmen durch die wachsende Komplexität der VUKA-Welt beschwert und erfahren zunehmenden Druck: Aufgaben werden schwieriger, Abgaben dringender, Ablenkungen zahlreicher. Im Versuch, das alles zu verarbeiten, straucheln nicht wenige Beschäftigte. Die Fehlzeiten steigen, und insbesondere viele Führungskräfte sind gestresst und werden dünnhäutig. Ein Partner einer internationalen Wirtschaftsprüfungsgesellschaft gibt ein Beispiel, wie weit es mitunter kommen kann. Im Coaching berichtet er: Wenn in Meetings Situationen auftreten, die er als stressvoll empfindet, verliert er immer häufiger die Souveränität. Teammitglieder werden beschimpft, sogar Aktenordner fliegen …
Die Folge einer solchen Stressdynamik ist noch mehr Stress im Team, der regelrecht krank machen kann. Wie groß das Problem ist, hat die Techniker Krankenkasse in einer aktuellen Studie erhoben: 38,5 Prozent der von ihr befragten Geschäftsführenden, Gesundheits- und Personalverantwortlichen geben an, dass die Themen Burnout und psychische Erkrankungen eine große Bedeutung in ihren Unternehmen haben – und die Dunkelziffer kommt noch hinzu, denn nicht alle trauen sich, eine ehrliche Angabe zu machen bzw. kennen die tatsächliche Zahl der psychisch Erkrankten. Umso wichtiger ist es, in der angespannten Situation wirkungsvolle Strategien zu entwickeln, die dabei helfen, mit Stressoren besser umzugehen und für innere Stabilität zu sorgen. Nur, wie?
Dazu muss man wissen, was in der Anspannung im Körper passiert. Bei stark gestressten Personen ist die Amygdala häufiger aktiviert, als es guttut. Diese Struktur des limbischen Systems im Gehirn, die auch Mandelkern genannt wird, löst durch Hormonfreisetzungen die Stressreaktionen im Körper aus. Sie lässt alle Alarmglocken schrillen, um den Körper in höchste Bereitschaft zu versetzen. Das ist eine natürliche Reaktion – und sehr effektiv, wenn es um eine reale Bedrohung des Überlebens geht. Ist es jedoch bloß so, dass man sich über zukünftige Ereignisse Sorgen macht, eine schlechte Nachricht erhält oder in einer Besprechung provoziert wird, ist eine alarmierende Stressreaktion schädlich. Leider greift sie trotzdem – und erlebt werden dann dieselbe Angst und dieselben Reflexe wie sie unsere Vorfahren angesichts echter Gefahren hatten: Kampf, Flucht oder Erstarrung. Und je öfter diese Reflexe erlebt werden, desto schneller stellen sie sich immer wieder ein.
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