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Status-Experiment

Selbstüberschätzung macht Karriere

Dass Führungskräfte eher zur Selbstüberschätzung neigen als Beschäftigte mit weniger Verantwortung, gilt in der Führungsforschung als ausgemacht. Worüber in diesem Kontext allerdings nach wie vor diskutiert wird, ist die alte Henne-Ei-Frage: Ist es die wichtige Position, die dazu führt, dass so mancher Manager seine eigenen Fähigkeiten mit der Zeit überbewertet? Oder ist es vielmehr so, dass Personen mit einem gewissen Hang zur Selbstüberschätzung eher einen Führungsposten erreichen? Ein wichtiges Stück fürs Antwortpuzzle hat jetzt ein Forscherteam der University of California in Berkeley in einem Experiment geliefert. Die Psychologen legten 76 Studenten eine Landkarte von Nordamerika vor, auf der nur wenige topografische Merkmale wie einige größere Seen und Flüsse eingezeichnet waren. Auf dieser sollten sie 15 Städte eintragen. Im Anschluss galt es, die eigene Leistung im Vergleich zu der der anderen Versuchsteilnehmer einzuschätzen – und zwar auf einer Skala von eins (schlechter als alle anderen) bis 100 (besser als alle anderen). Danach steckten die Forscher ihre Probanden in Zweierteams, die dann erneut eine geografische Aufgabe lösen sollten. Abschließend ließen sie jeden Studenten ihren Teampartner bewerten: Wie viel Respekt und Bewunderung hat der andere für seine Leistung verdient? Inwieweit hat er den Entscheidungsfindungsprozess gesteuert? Und wie hoch ist sein Beitrag an der Teamleistung? Die Einschätzungen, die die Probanden von ihrem Partner erhielten, setzten die Forscher in Zusammenhang mit den Selbsteinschätzungen nach der ersten Versuchsaufgabe. Das Ergebnis: Jene Probanden, die ihre Leistungen in der ersten Runde überschätzt hatten, wurden von ihren Teampartnern in puncto Sach- und Steuerungskompetenz deutlich besser bewertet, als jene, die sich schlechter eingeschätzt hatten, als sie wirklich waren. Auch ernteten die Selbstüberschätzer überdurchschnittlich viel Respekt und Bewunderung. 'Wer sich selbst überschätzt, tritt selbstsicherer auf, macht daher auf andere mehr Eindruck', kommentiert Studienleiterin Cameron Anderson das Ergebnis. Und erreicht deswegen wohl auch leichter eine Führungsposition.
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