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Gleichberechtigung

Sind Frauen die Pandemie-Verlierer?

Aufgrund der Corona-Pandemie haben zahlreiche Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer im vergangenen Jahr weniger gearbeitet. Die Arbeitszeitreduzierungen sind auffällig hoch, sogar größer als während der Wirtschaftskrise 2008/2009 – und haben vor allem Frauen getroffen. Das zeigt ein aktueller Report des Instituts Arbeit und Qualifikation (IAQ) der Universität Duisburg-Essen (UDE), der die durchschnittlichen Arbeitszeiten der vergangenen Jahre analysiert. Datengrundlage ist der European Labour Force Survey, eine repräsentative Haushaltsstichprobenerhebung. Dem Report zufolge reduzierte sich die Arbeitszeit Vollzeitbeschäftigter 2020 insgesamt um rund 0,7 Stunden im Vergleich zum Vorjahr. Besonders gravierend ist jedoch der Unterschied zwischen den Geschlechtern: Denn die Arbeitszeit von vollzeitbeschäftigten Frauen verringerte sich doppelt so stark wie die von Männern. Infolgedessen vergrößerte sich die Arbeitszeitlücke (Männer arbeiten durchschnittlich mehr Wochenarbeitsstunden als Frauen) zwischen den Geschlechtern erstmals seit 2013 wieder. Darin sehen die Forscherinnen der UDE, Angelika Kümmerling und Vanessa Schmieja, ein großes Risiko: „In Krisenzeiten besteht die Gefahr, dass Frauen und Mütter wie selbstverständlich und auf Kosten von Rentenansprüchen, beruflicher Weiterbildung und Karriereoptionen in alte Rollenbilder zurückgedrängt werden.“ Abzuwarten bleibt nun – in den Augen der Wissenschaftlerinnen –, ob die Effekte in postpandemischen Zeiten wieder verschwinden. 

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