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Arbeiten im Coworking Space

Balance zwischen Kooperation und Distanz ist zentral

Zwar verhindert die Corona-Pandemie die Arbeit in Coworking Spaces derzeit weitestgehend. Eine groß angelegte Studie bringt nun dennoch wichtige Erkenntnisse für die Zukunft, in der offen gestaltete Büros durch Auswirkungen der Krise – etwa die Aufgabe von Büroräumen oder mangelnden Austausch im Homeoffice – noch bedeutsamer werden könnten. Das vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) und aus dem Europäischen Sozialfonds (ESF) geförderte Projekt mit insgesamt vier Jahren Laufzeit zeigt: Erfolgreiches Arbeiten in Coworking Spaces hängt wesentlich davon ab, dass die Beteiligten eine Balance zwischen Kooperation und Dialog sowie individueller Arbeit und vertrauensvoller Distanz finden. Entscheidend für diese Balance sei die Permeabilität, also die Durchlässigkeit, die sich in in erster Linie aus der innenarchitektonischen und räumlichen Gestaltung des Coworking Spaces ergibt. Ist die Durchlässigkeit zu gering, wird der Austausch zu sehr eingeschränkt und die Vorteile des offen gestalteten Büros bleiben ungenutzt. Ist sie hingegen zu groß, entstehe ein Eindruck wechselseitiger Kontrolle, unter dem das Vertrauen der Nutzenden leide, so Wirtschaftswissenschaftlerin und Studienleiterin Ricarda Bouncken von der Universität Bayreuth.

Zudem konnten die Forschenden drei unterschiedliche Arten von Coworking-Space-Nutzenden unterscheiden. Die „Utilizer“ arbeiten hauptsächlich im Coworking Space, weil für sie dort bestmögliche Voraussetzungen herrschen, um ihre eigenen beruflichen Ziele zu erreichen. Die „Learner“ setzen hingegen vor allem auf den Wissenszuwachs, der sich aus dem Austausch mit den anderen Beteiligten ergibt. Auch die „Socializer“ setzen auf Austausch – ihnen geht es dabei jedoch eher um den sozialen Aspekt, der Vereinsamung entgegenwirkt.

So unterschiedlich wie die Nutzungstypen sind laut der Forschenden auch die Coworking Spaces selbst. So seien „Corporate Coworking Spaces“ meist nur der eigenen Belegschaft eines Unternehmens zugänglich, und zum Teil gegen Bezahlung auch für externe Teams. „Consultancy Coworking Spaces“ werden den Kunden von Beratungsfirmen gebührenpflichtig angeboten, und „Independent Coworking Spaces“ stehen beliebigen Personen offen, die an die jeweilige Betreiberfirma einen Beitrag zahlen. Laut Projektleiterin Bouncken sind Coworking Spaces ein zukunftsweisendes Modell für die Gestaltung von Arbeitswelten: „Coworking Spaces machen es möglich, das berufliche Arbeitsumfeld optimal auf die konkreten Bedürfnisse und Aufgaben von Teammitgliedern zuzuschneiden. Damit können sie einen wichtigen Beitrag zur Humanisierung der Arbeit leisten.“

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