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Übersicht AnsprechpartnerBeitrag von Nele Graf aus managerSeminare 288, März 2022
Lernen in Parallelwelten: Was es bedeutet, dass Lernen heute ebenso an geordnete, übersichtliche wie auch komplexe, chaotische Kontexte angepasst werden muss
Nötige Abgrenzungen: Warum agiles Lernen weder Lernen 4.0 noch New Learning ist
Agiles Lern-Manifest: Welchen Werten agiles Lernen folgt
4 Spielarten: Warum „agiles Lernen“ manchmal mehr, manchmal weniger agil ist
Mut, Respekt und mehr: Warum agiles Lernen auch eine Frage der Haltung ist
Ist die Rede von Agilität, verdrehen viele bereits die Augen – und das zu Recht. Da das Wort etwas Leichtes, Modernes suggeriert, wird es inflationär und teilweise unreflektiert genutzt, insbesondere für die Vermarktung von Bildungsangeboten. Plötzlich bekommt alles das Etikett „agil“ aufgedrückt, ohne dass man sich damit auseinandersetzt, was genau die Agilität des Lernens eigentlich ausmacht – und wann es überhaupt sinnvoll ist, agil zu lernen. An dieser Differenzierungsfähigkeit fehlt es vielfach noch.
Beim agilen Arbeiten sieht das anders aus. Das agile Arbeiten hat – als zeitgemäße Form, Projekte zu gestalten – nach 30 Jahren Einsatz im Softwarebereich einen gewissen Reifegrad erreicht. Auf Basis der Erfahrungen damit können wir heute die jeweiligen Vor- und Nachteile agiler und traditioneller Arbeitsweisen klar benennen. Wir können differenzieren, wann wir agile Arbeitsweisen brauchen – und wann nicht. In der Softwareentwicklung, bei der häufig am Anfang nicht eindeutig ist, wie das Endprodukt aussehen wird und wie sich die Ansprüche an das Produkt im Laufe der Zeit verändern werden, ist agiles Arbeiten sehr sinnvoll. Aber niemand wünscht sich agile Arbeitsweisen im Cockpit während eines normalen Fluges.
Beim agilen Lernen kommt es ebenfalls auf diese Differenzierungsfähigkeit an. Es hat gar nicht den Anspruch, klassisches Lernen zu ersetzen, weil es auch weiterhin Situationen geben wird, in denen es sich anbietet, auf traditionelle Art zu lernen. Situationen, die stabil und eindeutig sind und in denen die Wege planbar sind. Hier ist es weiterhin sinnvoll, wenn jemand mit klarem Wissensvorsprung sein oder ihr Wissen beziehungsweise seine oder ihre Erfahrungen an Lernende weitergibt, auch Lernziele festlegt, das didaktische Vorgehen plant, den Fokus auf vordefinierte Inhalte legt. Für die Lernenden wird das Lernen dadurch effizient. Legt man die „Cognitive Load Theory“ (die Theorie der kognitiven Belastung beim Lernen) nach John Sweller und Paul Chandler zugrunde, so können die Lernenden alle geistigen Kapazitäten auf die Inhalte fokussieren – und brauchen kaum Kapazitäten für den Prozess.
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