Das Kompetenzmanagement vieler Unternehmen lässt zu wünschen übrig. Dies ist aus
einer Studie des Fraunhofer Instituts Produktionsanlagen und Konstruktionstechnik IPK, Berlin, und des Instituts für angewandtes Wissen iaw, Köln, zu schließen. An der Online-Umfrage beteiligten sich 627 Mitarbeiter aus deutschen Unternehmen. Zudem wurden qualitative Tiefeninterviews geführt.
Der Untersuchung zufolge mangelt es an wesentlichen Grundlagen für das Kompetenzmanagement. So wissen rund ein Drittel der Befragten nicht, welche Kompetenzen sie für die Ausführung ihrer Tätigkeiten überhaupt brauchen.
Insbesondere die überfachlichen Kompetenzanforderungen, die Social Skills, sind den Mitarbeitern unbekannt. Vor diesem Hintergrund verwundert es kaum, dass in den wenigstens Unternehmen ein Soll-Ist-Abgleich zwischen geforderten und vorhandenen Kompetenzen stattfindet. Klassische Mitarbeitergespräche werden zu diesem Zweck noch am häufigsten eingesetzt. Verfahren wie 360°-Feedback oder Development Center hingegen werden nur selten genutzt.
Auch ihren kurzfristigen, aufgabenbezogenen Wissensbedarf zu decken, wird den Mitarbeitern nicht leicht gemacht. So wurde in den Interviews beklagt, dass benötigte Qualifizierungsmaßnahmen in der Regel nicht zu dem Zeitpunkt verfügbar sind, zu dem sie gebraucht werden, sondern erst drei bis fünf Monate später. Bis dahin habe man sich das Wissen meist auf andere Weise beschafft. Die Bereitschaft zur Selbstorganisation der Mitarbeiter ist der Studie zufolge im übrigen recht stark ausgeprägt. Was laut iaw und IPK fehlt ist eine strukturelle Unterstützung durch die Firmen. So müsse da-für gesorgt werden, dass die Mitarbeiter auf Wissen sowie auf Übersichten über vorhandene Kompetenzen Zugriff haben.
Die 69-seitige Studie kann als pdf-Datei für 59,- Euro bezogen werden.
Nach oben