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ASTD-Konferenz 2003: Mit Social Power in die Next Economy

'Get inspired, get connected, get results' - unter diesem Motto stand die 56. Jahrestagung der American Society for Training and Development (ASTD). Über 8.000 Teilnehmer kamen vom 18. bis 22. Mai 2003 nach San Diego, um sich über neue Entwicklungen auf dem Weiterbildungsmarkt zu informieren. Auf dem diesjährigen Kongress des weltgrößten Bildungsverbands kristallisierten sich fünf Themen heraus, die, wie ASTD-Präsidentin Tina Sung in ihrer Eröffnungsrede betonte, für den Wechsel von der vergangenen 'New Economy' in die 'Next Economy' bestimmend sind und die in rund 300 Vorträgen und Workshops immer wieder aufgegriffen wurden.

Trend 1 - Koppelung von Qualifizierung und Firmenstrategie: Der wohl wesentlichste Punkt für erfolgreiche Personalarbeit ist die zunehmende Ausrichtung aller Bildungsaktivitäten an den Geschäftsanforderungen. Entscheidend ist künftig nicht mehr die Frage, wie viele Trainingstage durchgeführt werden, sondern welche Herausforderungen der Bildungsverantwortliche für das Unternehmen löst.

Chief Learning Officer: Der CLO muss mit dem CEO gleichziehen
Mit dem Chief Executive Officer (CEO) und den anderen Vorstandsmitgliedern sollte der Bildungsverantwortliche als Chief Learning Officer (CLO) gleichfalls in die Verantwortung für die Erreichung der strategischen Ziele eingebunden sein, so betonte Pat Crull, die im kommenden Jahr den Vorsitz der ASTD übernimmt.

Trend 2 - Entwicklung von Training zu Performance Improvement: Eine Umsetzungsmöglichkeit der ersten Forderung, so wurde in den Veranstaltungen deutlich, bietet der Ansatz des Performance Improvement. Dieser Ansatz, der gezielt die Performance-Lücken im Unternehmen aufspürt und diese nicht automatisch mit Trainings schließt, sondern die jeweils effektivste Maßnahme vornimmt, war das Kernthema der dem eigentlichen Kongress vorgeschalteten Pre-Konferenzen: Vom 15. bis 17. Mai 2003 konnten Interessenten am Human Performance Improvement (HPI)-Programm der ASTD teilnehmen und sich in fünf aufeinander aufbauenden Kursen zum HPI-Berater ausbilden lassen.

'Mit den zunehmenden Anforderungen im Geschäftsumfeld, der steigenden Komplexität in den Organisationen und sich immer schneller verändernden Märkten ist HPI für viele Teilnehmer ein guter Weg zur Realisierung von Erfolgen im bzw. für ihre Unternehmen', erklärte Dennis Mankin, einer der Leiter der HPI Kurse, welches Zukunftspotenzial im Performance Improvement steckt.

Trend 3 - Beständiger Vormarsch von e-Learning: Zukunftspotenzial hat trotz der allgemein verebbten Euphorie auch das e-Learning: Nach den Veröffentlichungen der aktuellsten State of the Industry-Studie, die auf dem Kongress vorgestellt wurde, sind e-Learning-Angebote in der Bildung jedenfalls weiterhin auf dem Vormarsch.

Experten erwarten: e-Learning bald mit klassischem Training auf einer Stufe

Noch immer verzeichnet dieser Bereich die größten Zuwächse in der Branche. Experten erwarten sogar, dass
e-Learning bald mit dem klassischen Seminar gleichziehen wird. In den Diskussionen wurde jedoch auch deutlich, dass e-Learning nur im Zusammenspiel mit anderen Interventionen als 'Blended Learning'-Ansatz wirklich erfolgreich sein wird. 'Gerade in Zeiten geringerer Reisebereitschaft zeigt das Tool im Zusammenspiel mit dem Internet seine besondere Bedeutung', betonte Tina Sung.

Trend 4 - Zunehmende Bedeutung von Diversity: Zentral für die Gestaltung von Team- und Führungsprozessen, so wurde als weiterer Trend auf dem Kongress hervorgehoben, ist der angemessene Umgang mit kulturellen und sonstigen Unterschieden der Mitarbeiter. Mit der Erweiterung der EU gewinnt Diversity in Europa noch an weiterer Relevanz.

Trend 5 - Entwicklung von Führungskräften zu Persönlichkeiten: Diversity-Management erfordert Führungsfähigkeiten. 'Leadership' war denn auch der fünfte große Themenpunkt der Konferenz. Key-Speaker wie Kenneth Blanchard und Peter Block machten vor allem eines deutlich: In Zeiten politischer und ökonomischer Unsicherheit komme es darauf an, dass Führungskräfte Werte vermitteln und Vertrauen schaffen. Es zähle daher weniger, Führungskräfte in der Anwendung von Tools und Führungsstilen fit zu machen. Vielmehr gelte es, sie in ihrer Persönlichkeitsentwicklung zu unterstützen.

Gefragt ist 'Social Power'

Wie der mit Führungsthemen befasste Professor Malcom Gladwell verdeutlichte, gehört zu einer Führungspersönlichkeit auch 'Social Power' - nämlich die Fähigkeit, kommunikative Netzwerke aufzubauen und Informationen zielgerichtet zu bündeln.

Auch wenn mit all diesen Themen das Rad nicht neu erfunden wurde - der Kongress hat sich gelohnt. Nicht zuletzt auch, weil er Gelegenheit bot, die eigene 'Social Power' zu erweitern, wie Ulla Thombansen bestätigte: 'Das Schlüsselwort für mich war Connecting', zieht die neue Präsidentin des ASTD Global Network Germany, ein Resumee des Kongresses.
Autor(en): (Thomas Lorenz, Stefan Oppitz)
Quelle: Training aktuell 06/03, Juni 2003
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