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Selbststeuerung von Unternehmen: Wissen, wo die Stellhebel sitzen

Wie steuert man ein Unternehmen? Anders ausgedrückt: Wie steuert man ein hoch komplexes soziales System, dessen ureigener Charakter gerade darin besteht, dass es von Natur aus einem kontinuierlichen Prozess der Selbststeuerung folgt? 'Indem man versucht, im bisherigen Lebensweg dieses Systems durchgängige, immer wiederkehrende Muster zu erkennen', meint Axel Exner von der Beratergruppe Neuwaldegg, Wien.

Exner hat gemeinsam mit Kollegen in einem Arbeitskreis ein Modell entwickelt, das dabei helfen soll, solchen Mustern auf die Spur zu kommen. Laut dem Neuwaldegg’schen Modell sind im Unternehmen zwei Ebenen der Selbststeuerung am Werk: die so genannte 'Selbststeuerung der Routine' und die 'Selbststeuerung im engeren Sinne'.

Im Rahmen der 'Selbststeuerung der Routine' laufen sämtliche Entscheidungen, auch wenn es sich um neue Visionen oder Strategien handelt, darauf hinaus, das Unternehmen auf seinem bisherigen Pfad zu halten. Gleichzeitig gibt es jedoch auch Prozesse und Strukturen, die so etwas wie eine Antenne zu sich anbahnenden Veränderungen in der Umwelt des Unternehmens sind und von denen - haben sie solche Veränderungen erst einmal wahrgenommen - Impulse auf das Gesamtunternehmen ausgehen. Dieses tritt daraufhin in einen Zustand des Chaos bzw. eine Umbruchphase ein, die damit endet, dass es einen neuen Pfad einschlägt oder zum alten Pfad zurückkehrt.

Ausgehend von diesem Denkmodell befragen die Neuwaldegg-Berater mehrere Entscheidungsträger im Unternehmen nach Irritationen aus der Umwelt, die in der Vergangenheit auf das Unternehmen eingewirkt haben, nach den chaotischen Zuständen, zu denen diese Irritationen geführt haben und vor allem danach, durch welche Entscheidungsprozesse schließlich wieder Ordnung ins System eingekehrt ist. Dabei sollen hilfreiche Muster, man könnte auch 'Stellhebel' sagen, aufgedeckt werden, durch deren Kenntnis sich die Chance erhöht, das Unternehmen in Zukunft positiv zu beeinflussen, so Exner.

Ein Beispiel: Stellt sich bei der Analyse heraus, dass sich in einem Unternehmen immer dann ein konstruktiver Kurswechsel erreichen ließ, wenn starkes Vertrauen in Kombination mit dem Einsatz von Macht im Spiel war, dann bietet es sich in Zukunft an, bei Veränderungen besonders auf eine schnelle, konsequente Umsetzung zu achten. Der Grund, so Exner: 'Auf diese Weise lassen sich kurzfristig Erfolge präsentieren, was das Vertrauen der Mitarbeiter in den Veränderungsprozess erheblich erhöhen dürfte.'
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