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Gelebtes Wissensmanagement: Mitarbeiter interviewen Mitarbeiter

Ein Instrument zum Austausch von Wissen im Unternehmen und zum Coaching verbirgt sich hinter dem 'AI-Mentoring-Modell' des ISCT Instituts für systemisches Coaching und Training, Wien.

Bei dem Ansatz werden neue Mitarbeiter aufgefordert, Themengebiete, Abläufe und Handlungsmuster im Unternehmen zu hinterfragen, und zwar nach der Methode Appreciative Inquiry (AI), übersetzt: 'Wertschätzende Befragung'. Sie soll helfen, sich auf den positiven Kern von Systemen zu besinnen.

Mit Unterstützung eines erfahrenen Mitarbeiters - des Mentors - überlegen sich die neuen Kollegen Fragen zu Themen, die sie besonders interessieren, und wählen die Personen im Unternehmen aus, die sie interviewen wollen. Nach Abschluss der Befragung reflektiert der Mentee mit seinem Mentor, was ihm gut, und was ihm weniger gut gefallen hat. Zudem ist er aufgefordert, Verbesserungsvorschläge einzubringen. So profitieren beide Seiten: der Mentee, indem er das Unternehmen intensiv kennen lernt. Das Unternehmen, da 'der Neue' Zusammenhänge distanzierter zu betrachten vermag als langjährige Mitarbeiter und z.B. Muster entdeckt, die sich unmerklich etabliert haben.

'Das AI-Mentoring-Modell unterstützt die Entwicklung einer offenen und reflexionsbewussten Unternehmenskultur', sagt Martina Berghuber vom ISCT. Dies zeigt sich nicht zuletzt darin, dass bei den Reflexionstreffen alle Mitarbeiter des Unternehmens eingeladen werden, die Erkenntnisse des Mentees gemeinsam zu überdenken und sich bei Bedarf neue Handlungsalternativen zu überlegen.
Autor(en): (aen)
Quelle: Training aktuell 04/03, April 2003
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