Ein Instrument, mit dessen Hilfe eine Kennziffer für die Arbeitsfähigkeit von Gruppen errechnet werden kann, haben Peter Geisler, Geschäftsführer des Augsburger Teamentwicklungsinstituts OnBelay, und Gerhard Garreis, Dozent an der Uni-Augsburg, entwickelt.
Das Verfahren zur Errechnung des 'Teamquotienten' basiert auf dem Gedankenmodell der Themenzentrierten Interaktion nach Ruth C. Cohn. Dieses geht davon aus, dass Interaktionen innerhalb einer Gruppe sich auf drei Ebenen abspielen: der Ziel-, der Wir- und der Ich-Ebene. Damit lebendiges Lernen stattfinden kann, müssen diese drei Ebenen in Balance sein.
Für den Teamquotienten werden mittels standardisierter Befragungen und angleiteter Beobachtungen entsprechend Daten erhoben, die sich auf die Ziele im Arbeitsteam, auf die Qualität der Interaktionen in der Gruppe und auf Charakteristika der einzelnen Teammitglieder beziehen. Von Bedeutung ist etwa, ob gemeinsame Ziele vorhanden sind, aber auch, ob sich persönliche Ziele der Teammitglieder in den Teamzielen wiederfinden (Ziel-Ebene). Zudem werden die Schlüsselqualifikationen Kommunikations-, Kooperations-, Kritik- und Konfliktfähigkeit untersucht (Wir-Ebene). Für die Ich-Ebene soll festgestellt werden, ob persönliche Charaktereigenschaften eines Gruppenmitglieds mit den Anforderungsprofil seiner Aufgaben im Team übereinstimmen.
Der Teamquotient ergibt sich, indem jeweils die Quotienten der Ziel-, Wir- und Ich-Ebene ermittelt werden und ihre Summe durch drei geteilt wird. Das schrittweise Vorgehen der Berechnung und ein Interpretationsschema für die Ergebnisse haben Geisler und Garreis in ihrem Buch 'Der Teamquotient' (ISBN 3-8169-2442-5) beschrieben. Die Fragebögen sowie die Beschreibung der Übungen für den Beobachtungsteil samt Kriterienkatalog sind ebenfalls in der Lektüre enthalten.