„Content allein reicht nicht“

Was ist für dich New Learning?

New Learning ist für mich ein Konzept, das sich aus New Work heraus entwickelt hat. Es geht dabei um die Potenzialentfaltung des Individuums und darum, die Bedürfnisse der Lernenden besser aufzugreifen und anschlussfähigere Angebote zu machen. Neben dem Individuum steht aber auch das Kollektiv im Fokus, also das Mit- und Voneinanderlernen. Das propagieren wir hier auch auf der Learntec, zum Beispiel mit den Lego-Serious-Play-Workshops.

Hat New Learning in der Pandemie Federn gelassen oder eher zugenommen?

Es hat auf jeden Fall zugenommen. Wir müssen mit neuen Tools umgehen, die wir davor nicht benutzt haben, und das müssen wir uns meist eigenverantwortlich beibringen. New Learning heißt ja auch, selbst mehr Verantwortung für das eigene Lernen zu übernehmen. Die Pandemie hat dem Konzept New Work und New Learning also sehr in die Karten gespielt.

Was haben wir denn in der Pandemie Neues übers Lernen gelernt?

Viele Organisationen haben sehr viel Content eingekauft, zum Beispiel bei LinkedIn Learning, Masterplan etc. Dennoch rennen ihnen die Lernenden nicht gerade die Bude ein. Ich möchte nichts dagegen sagen, das sind tolle, hilfreiche Inhalte. Aber Content allein reicht nicht. Ich glaube, das erkennen viele Firmen gerade schmerzhaft, genau wie bei der Einführung klassischer Lernplattformen wird auch dies das „Lernproblem“ nicht lösen. Wir müssen nämlich auch den organisationalen Rahmen so anpassen, dass Menschen diese Lernangebote wahrnehmen können und wollen. Dass sie Wertschätzung dafür bekommen, diese Angebote für sich zu nutzen.

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