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Organisationsentwicklung

Agil Kultur verändern

Viel gewollt, wenig erreicht. So sieht die Bilanz bei zahlreichen Kulturveränderungsprojekten aus. Von oben werden erwünschte Werte und Verhaltensweisen definiert, dann finden Change-Workshops statt – und hinterher ist alles wie gehabt. Mit einem neuen Beratungskonzept zur Kulturentwicklung will es die Comteamgroup aus Gmund am Tegernsee anders anpacken. Kult:agil ist an agile Projektmanagementmethoden wie Scrum angelehnt. Das heißt: 'Die Kulturveränderung wird in vielen kleinen iterativen Schritten angepackt', erläutert der Comteam Trainer und Berater Georg Wolfgang. Der Prozess startet mit einer Vorbereitungsphase, in der die Ist-Kultur im Unternehmen und wünschenswerte Veränderungen mit verschiedenen Tools, etwa dem Kulturprofil-Indikator von Comteam, ermittelt wird. Ganz nach Scrum-Art fließen die Ziele in ein Arbeitspaket, ein sogenanntes Culture Backlog, ein. Die einzelnen Teams im Unternehmen entscheiden dann eigenständig, welche Ziele aus dem Backlog relevant für sie sind. In einem vierstündigen Start-Workshop werden schließlich konkrete nachprüfbare Veränderungsschritte vereinbart. So könnte sich ein Team, das offener mit Konflikten umgehen will, vornehmen, sein zu starkes Harmoniebedürfnis aufzubrechen, indem es eine Feedback-Systematik vereinbart. Darauf folgt eine mehrwöchige Phase mit regelmäßigen zehnminütigen Check-up-Runden, in denen das Team immer wieder ausleuchtet, was bislang gut und was weniger gut gelaufen ist und wo vielleicht noch nachgesteuert werden muss. Der Prozess schließt mit einem Reflect-Workshop ab, bevor – nach einer mehrwöchigen Pause – das nächste Projekt angepackt wird. Im Schnitt kann sich der Kulturveränderungsprozess so – als normaler Teil des Arbeitsalltags – über etwa anderthalb Jahre hinziehen. 
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