Management

Inclusive Leadership
Inclusive Leadership

Dick mitdenken

Inklusion und Diversity Management werden in Organisationen großgeschrieben. Doch eine Gruppe fällt dabei unter den Tisch: Menschen mit hohem Körpergewicht. Dicke Menschen werden seltener eingestellt, machen weniger Karriere – und müssen sich häufig noch Beleidigungen anhören. Höchste Zeit, die Diskriminierung zu beenden.

Preview

Hochgewichtige außen vor: Wie Unternehmen in ihren Diversity-Bemühungen die Dimension „Gewicht“ ausblenden

Stigmatisierungsstufen: Auf welche Weise sich die Diskriminierung Hochgewichtiger am Arbeitsplatz zeigt

Anti-Fat-Bias: Worauf die schlechte Behandlung von dicken Menschen fußt

Kalokagathia und Weight Pay Gap: Weshalb speziell hochgewichtige Frauen schlecht bezahlt werden

Fakten der Adipositas: Aus welchen Gründen die Gleichung „dick = undiszipliniert“ nicht aufgeht

Awareness-Trainings: Mit Case Studies gegen Gewichtsdiskriminierung vorgehen


Cover managerSeminare 312 vom 23.02.2024Hier geht es zur gesamten Ausgabe managerSeminare 312

Up or out? Tim K. (Name geändert) war Senior Manager bei einer großen Wirtschaftsprüfungsgesellschaft und wog 120 Kilogramm, als die Entscheidung über seinen weiteren Aufstieg im Unternehmen anstand. Das Ziel: Partner werden. Tim K. erinnert sich noch gut an das Gespräch mit seiner Führungskraft. „Deine Statur“, so wurde ihm gesagt, „sieht wenig elegant aus und erweckt den Eindruck, dass du undiszipliniert und inkonsequent bist.“ Der Senior Manager wurde nicht befördert. Er zog die Konsequenzen und nahm seinen Hut – obwohl Job und Firma ihm an sich gefallen hatten. Mit seiner Erfahrung steht Tim K. bei Weitem nicht alleine da. Viele Menschen, die ein hohes Gewicht auf die Waage bringen, werden in ihrer Karriere ausgebremst. Studien belegen: Dicke Beschäftigte werden im Vergleich zu gleich qualifizierten schlanken Menschen beim Recruiting, bei der Beförderung und bei der Bezahlung benachteiligt.

Die Ungleichbehandlung überrascht – zumal in Zeiten, in denen Diversität und Vielfalt in der Gesellschaft, und in Folge auch in Unternehmen, besonders großgeschrieben werden. Etliche Organisationen treiben ihr Engagement für Diversity, Equity und Inclusion (DEI) enorm voran. McDonald’s Deutschland z.B. holt nach eigener Auskunft verstärkt Menschen mit körperlichen oder geistigen Beeinträchtigungen in den ersten Arbeitsmarkt. Die Boston Consulting Group wiederum hat 2021 die Vielfaltsinitiative „FirstGen@BCG“ ins Leben gerufen, in der sich Mitarbeitende vernetzen, die nicht aus Akademikerfamilien stammen. Unternehmen wie Otto und RWE haben Guidelines für einen wertschätzenden Umgang mit transsexuellen Menschen am Arbeitsplatz eingeführt. Und während der Pride Week ist die Regenbogenflagge am Firmeneingang in vielen Unternehmen bereits eine Selbstverständlichkeit. Kurz: Es gibt mehr und mehr Initiativen und Maßnahmen rund um die sexuelle Orientierung, die Gleichstellung von Frauen, die Religion, die soziale Herkunft und körperliche Besonderheiten. Immer mehr Minderheiten werden in den Blick genommen. Nur Menschen, die dick sind, nicht.

Jeder Fünfte gilt als adipös – und ist somit diskriminierungsgefährdet

Dabei stellen dicke Menschen bei Weitem keine kleine Minderheit dar. Referenzpunkt für das Vermessen von Gewicht ist der bekannte Body-Mass-Index, eine Maßzahl für die Klassifizierung des Gewichts eines Menschen zum Verhältnis seiner Größe. Liegt der Wert über 25, so ist laut WHO von Übergewicht die Rede, ab einem Wert von 30 spricht man von Adipositas. Diese wiederum gilt als chronische Krankheit, bei der sich das Körperfett über die Jahre hinweg über das Normalmaß hinaus vermehrt. Nach Angaben von Eurostat waren 2019 in Deutschland 61 Prozent der Männer und 47 Prozent der Frauen übergewichtig. Dabei fielen 19 Prozent in die Kategorie „adipös“. Sprich: Jeder fünfte Mensch ist stark übergewichtig. Und das bedeutet nicht weniger als: Jeder Fünfte ist gefährdet, am Arbeitsplatz wegen seines Gewichts benachteiligt zu werden.

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