Das Ishikawa-Diagramm in der Burnout-Prophylaxe

Das Ishikawa-Diagramm in der Burnout-Prophylaxe

Burnout ist oft durch mehrere Faktoren bedingt. Um die Umstände besser zu erfassen, sind Visualisierungen ein gutes Mittel. Besonders systematisch ist das sogenannte „Ishikawa-Diagramm“.

Es ist nach seinem Entwickler Ishikawa Kaoru benannt. Bekannt ist es auch unter seinem Namen „Ursache-Wirkungsdiagramm“ oder auch „Fischgrätdiagramm“ - denn das Diagramm erinnert an einen abstrakten Fisch. Das liegt an den drei Komponenten, aus denen es sich zusammensetzt:

  • Kopf: Das zu bearbeitende Problem wird bestimmt.
  • Fischschuppen: Hier sind 8 Kategorien dargestellt, in jeder Kategorie können Ursachen für das Problem liegen.
  • Gräten: Die Gräten führen von der „Kategorie“ in das „Problem“. Sie stehen für wahrscheinliche und für potenzielle Ursachen.

 

So arbeiten Sie mit dem Ishikawa-Diagramm:

  1. Im Kopf tragen Sie Ihr individuelles Risiko ein, an Burnout zu erkranken. Das kann eine Zahl von 1-10 sein, oder auch eine Einstufung nach „sehr niedrig, niedrig, mittel, hoch, sehr hoch“.

  2. Jetzt werden Kategorien ausgewählt, die für die Bearbeitung des Themas sinnvoll erscheinen. Zum Diagramm werden allgemein 8 Kategorien vorgeschlagen:
    • Mensch: (Zusammenarbeit, Kommunikation, Position, Befugnisse, Zuständigkeiten
    • Maschine: (Arbeit, Transport, Kraft, Information etc.; Konstruktion, Leistungsmerkmale)
    • Mitwelt: (Atmosphäre, Verträge, Betriebsvereinbarungen, gesetzliche Grundlagen, Normvorgaben)
    • Material: (Qualität, Aufbewahrung, Menge)
    • Methode: (Arbeitsanweisungen, Leitlinien, Prozesse)
    • Messung: (Kennzahlen, Qualitätskontrollen)
    • Management: (Visionen, Ziele, Entscheidungen, Strategien)
    • Money: (Unternehmungen, Erweiterungs- und Unterhaltungsinvestition, Verbindlichkeiten, Rücklagen.)

    Kategorien, die nicht passen, können Sie auslassen oder gegen andere, eigene austauschen. Die Fischschuppen beschriften Sie mit den gewählten Kategorien.

  1. Schauen Sie sich Ihre Kategorien nacheinander an und brainstormen Sie dazu auf einem separaten Blatt. Welche Ursachen für Ihr Burnout-Risiko liegen in den einzelnen Kategorien? Das sind die potenziellen Ursachen. Prüfen Sie die potenziellen Ursachen, die Sie entdeckt haben: wie wahrscheinlich ist es, dass die vermutete Ursache bei Ihnen zur Entstehung von Burnout beiträgt? Dazu können Sie Werte zwischen 1 und 10 verteilen. Auf diese Weise schaffen Sie eine Unterscheidung zwischen „wahrscheinlichen Ursachen“ und „potenziellen Ursachen“.

    Nehmen Sie sich Zeit für diesen Schritt: Welche Fakten sprechen wofür? Oft ist ein Zusammenhang zwischen Ursache und Wirkung nicht klar, daher müssen Sie kritisch mit Mutmaßungen, Wahrscheinlichkeiten und Hypothesen arbeiten.

  2. Wählen Sie für Sie wichtige Ursachen aus. Prägnant formuliert, werden die Ursachen jetzt in der Grafik den passenden Kategorien zugeordnet, als Gräten. Wenn Sie sowohl wahrscheinliche als auch potenzielle Ursachen eintragen, bietet es besseren Überblick, wenn Sie dafür auch zwei unterschiedliche Farben wählen.

Das Ishikawa-Diagramm als Beispiel
  1. Hier und da kann es sinnvoll sein, die Ursachen in Haupt- und Unterursachen zu gliedern. Dazu können Sie bei den Verzweigungen Unterverzweigungen zeichnen.

  2. Lassen Sie das fertige Diagramm einige Minuten auf sich wirken. Es ist möglich, dass Ihnen beim Betrachten direkt schon Ideen einfallen, um mögliche Burnout-Ursachen zu vermindern. Notieren Sie sie. Das ist ein erster Schritt, um nun weiter Maßnahmen zur systematischen Risikominimierung von Burnout zu erarbeiten.

 

 

Diese Übung ist Teil des Trainingskonzepts „Burnout-Prävention“, bei dem die Teilnehmenden Burnout erkennen und schrittweise Mechanismen gegen drohenden Burnout lernen. Ein begleitendes BildkartenSet unterstützt diesen Prozess durch visuelle Verankerung. Entwickelt wurde das Trainingkonzept und BildkartenSet von Evelin Fräntzel und Dieter Johannsen.

Burnout-Prävention Doppelpack (Trainingskonzept plus KartenSet)

 

TK-Tipp vom 25.04.2023

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