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e-Learning-Preise: Vorbildliche Lösungen finden sich im Pflegesektor

Gleich zwei Preisverleihungen fanden in diesem Jahr auf der Messe Learntec in Karlsruhe statt: Neben dem Europäischen e-Learning-Award eureleA wurde erstmals der e-Learning-Nachwuchspreis D-ELINA vergeben. Training aktuell hat sich die Konzepte der Preisträger angeschaut und stellt seine Favoriten vor.

'Wir wollen unsere Mitarbeiter auf dem neuesten Stand halten und das lebenslange Lernen institutionalisieren.' Mit diesen Worten beschreibt Personalentwicklerin Sandra Lehner die Überlegungen der Raiffeisenbankengruppe Oberösterreich, die zur Einführung der Lernplattform 'raiffeisen@learning' in den ca. 120 Raiffeisenbanken in Oberösterreich geführt haben. Das e-Learning-System, das in Kooperation mit der Johannes Kepler Universität Linz und der Linzer Internationalen Management Akademie (LIMAK) entwickelt wurde, soll dazu beitragen, dass die Kundenberater und Kundenbetreuer der Banken sowohl fachlich als auch in Sachen Verkauf und Vertrieb immer up-to-date sind.

Seit September ist die Plattform im Einsatz. Mit Erfolg: Rund 5.000 Mitarbeiter haben sich bereits registriert. Ziel ist es, einen circa zweimonatigen Zertifizierungsprozess zu durchlaufen. Das Training ist dabei individuell auf den Lerner zugeschnitten. Nach einem Selbstcheck werden die nötigen Lerninhalte und Übungen in einem Web-based-Training zur Verfügung gestellt. Um den sich ständig ändernden Anforderungen in der Wirtschaftswelt gerecht zu werden, ist die Gültigkeitsdauer des Zertifikats auf drei Jahre beschränkt. Laut Sandra Lehner soll dies nicht zuletzt dazu beitragen, das lebenslange Lernen in den Banken zu sichern. Zugleich sei das Zertifikat ein Qualitätssiegel für die Kundenbetreuung bei den Raiffeisenbanken in Oberösterreich. Schließlich schlage sich die Kompetenz der Mitarbeiter auf die Zufriedenheit der Kunden nieder.

Ein Argument, das auch die Organisatoren des Europäischen E-Learning Awards eureleA überzeugte. 'Das Projekt zeigt Wege auf, wie elektronische Lehr- und Lernverfahren zum Wohle des Unternehmens eingesetzt werden können', lautete das Urteil der international besetzten Fachjury. Auf der diesjährigen Learntec wurde das Projekt daher mit dem eureleA 2006 in der Kategorie 'Große Unternehmen' ausgezeichnet.

Preisgekrönte Lösungen für den Pflegebereich

Die baden-württembergische Landesregierung, die den eureleA in insgesamt sechs verschiedenen Kategorien vergibt, legt u.a. Wert darauf, dass die E-Learning-Lösungen auf andere Organisationen übertragbar sowie leicht anzuwenden sind. Letzteres wurde besonders bei dem Projekt 'Innovationsverbund Pflegewissen' hervorgehoben, das in der Kategorie 'Privatinitiativen & Non-Profit-Organisationen' überzeugte. Im Rahmen des Projektes der Offenbacher Gesellschaft GOAB werden Lernprogramme für Mitarbeiter in Pflegeeinrichtungen entwickelt. Die Pflegeleittexte, Videoausschnitte und 3-D-Animationen sind vom Pflegepersonal u.a. über mobile Endgeräte wie PDAs oder Smartphones abrufbar.

Dem Pflegesektor entspringt auch ein Blended-Learning-Angebot, für das das Deutsche Netzwerk der e-Learning-Akteure e.V. (D-ELAN) seinen erstmals verliehenen e-Learning-Nachwuchspreis D-ELINA vergeben hat: Die gelernte Anästhesistin Brigitte Strahwald von der cognomedic GmbH in Dortmund hat das Blended-Learning-Programm 'Notfall auf der Station' vor dem Hintergrund der hohen Fehlerquote bei Wiederbelebungen in Krankenhäusern entwickelt. Anhand eines virtuellen Szenarios wird den Pflegern und Ärzten im Vorfeld eines Präsenzseminars verdeutlicht, wie ein Notfall zu behandeln ist. Neben Fachinformationen stehen dabei hauseigene Infos wie die Notfall-Telefonnummern der Klinik und die Kontakte der zuständigen Notfall-Teams im Vordergrund.

Schüler entwickelte digitales Karteikarten-System

Von ganz anderer Art ist die Web-Anwendung lernkasten.de, für die der Gymnasiast Sebastian Merli einen Sonderpreis von D-ELAN erhielt. Es handelt sich dabei um ein digitales Zettelkasten-System, bei dem der Lernstoff - wie beim Karteikarten-Prinzip - in Karten eingeteilt wird. Ein digitaler Lernprozessberater (LPB) steht beim täglichen Lernen beratend zur Seite und gibt Tipps, wie und wann gelernt werden soll. Die Idee zu seinem virtuellen Lernkasten kam Merli übrigens als seine Box mit Lern-Karteikarten mal wieder zu Boden fiel und sein mühsam gesammeltes Wissen auf zig Zetteln verstreut vor ihm lag.

Infos: Nähere Auskünfte zu raiffeisen@elearning erteilt Sandra Lehner unter E-Mail: s.lehner@rlbooe.at; Infos zum Projekt 'Innovationsverbund Pflegewissen' gibt es unter www.projekt-pflegewissen.de; zum Blended-Learning-Angebot 'Notfall auf der Station' erteilt Brigitte Strahwald unter E-Mail: info@cognomedic.de Auskunft; der Lernkasten findet sich unter www.lernkasten.de.
Autor(en): (pwa)
Quelle: Training aktuell 04/06, April 2006
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