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'Unsere größte Errungenschaft ist das Berufsbild für Trainer und Berater'

Der Bundesverband der Verkaufsförderer und Trainer BDVT e.V. wird am 3. Oktober 2004 40 Jahre alt. Das Jubiläum hat Training aktuell zum Anlass genommen, mit dem amtierenden BDVT-Präsidenten Manfred Sieg über die Vergangenheit, die Gegenwart und die Zukunft des Weiterbildungsverbandes zu sprechen.

Herr Sieg, 40 Jahre sind eine lange Zeit. Was sind Ihrer Ansicht nach die größten Leistungen,
die der BDVT im Laufe seines Bestehens erbracht hat?

M. Sieg: Detailkenntnis über die ersten 20 bis 30 Jahre des BDVT fehlen mir zwar, aber ganz sicher gehört zu den Errungenschaften, dass der BDVT das Berufsbild für Trainer und Berater formuliert hat. Der Trainerberuf ist ja ungeschützt, und es gibt keine staatlich definierte Ausbildung bzw. Graduierung. Der BDVT hat sich dieser Aufgabe schon vor vielen Jahren angenommen, entsprechende Standards formuliert und mit Ausbildungspartnern in die Praxis umgesetzt. Daraus hervorgegangen ist z.B. das heutige BDVT-Trainerausbildungsnetzwerk. Ein weiterer Meilenstein war 1992 die erstmalige Vergabe des Deutschen Trainingspreises für hervorragende Arbeiten im Bereich der Personalentwicklung von Unternehmen.

Und was sind die Schwierigkeiten, mit denen der BDVT zu kämpfen hatte?

M. Sieg: In den ersten Jahren gab es heftige Auseinandersetzungen aufgrund unterschiedlicher Auffassungen hinsichtlich der Strategie des Verbandes und der Interessengruppen. Das wiederholte sich hin und wieder, aber der BDVT von heute ist in einer stabilen zukunftsgerichteten Verfassung.

Welche großen Herausforderungen beschäftigen den BDVT heute?

M. Sieg: In der momentanen wirtschaftlichen Situation besteht die größte Herausforderung für die Trainer und auch für den Verband darin, mit den Veränderungsprozessen Schritt zu halten und die wirtschaftliche Basis zu sichern. Obwohl sich Investitionen in die Mitarbeiter am besten verzinsen, werden die Personalentwicklungsbudgets häufig als Erstes gekürzt. Die Folge sind verschärfter Wettbewerb unter den Trainern und die Notwendigkeit, sich den Anforderungen des Marktes ständig anzupassen. Wenn der Umsatz der Trainer, unserer Mitglieder, zurückgeht, stellt sich denen natürlich die Frage nach dem Nutzen einer Mitgliedschaft im Berufsverband. Deswegen muss der Verband dafür sorgen, dass die Trainer den Nutzen erkennen und erleben.

Und welchen Nutzen bringt die Mitgliedschaft im BDVT?

M. Sieg: Viele der im BDVT organisierten Trainer sind Einzelkämpfer. Durch die Mitgliedschaft im BDVT geben sie ihrem Berufsstand in der politischen Debatte mehr Gewicht. Außerdem bekennen sie dadurch, dass sie einer Gemeinschaft von qualifizierten und der Qualität verpflichteten Kollegen angehören und differenzieren sich so von anderen Trainern. Nicht zuletzt profitieren sie durch Aus- und Weiterbildung, Erfahrungsaustausch, vertriebliche Unterstützung und durch die berufsständische Arbeit des BDVT. Viele Mitglieder sagen daher: 'Gäbe es den BDVT nicht, müsste er gegründet werden.'

Was bedeutet das 40-jährige Jubiläum für Sie persönlich?

M. Sieg: Für mich ist der BDVT in den mehr als zehn Jahren meiner Mitgliedschaft zu einer beruflichen Heimat geworden, in der ich unendlich viel lernen kann und nebenbei wunderbare Menschen kennen lerne. Als Präsident möchte ich mithelfen, dass der BDVT auch in den nächsten 40 Jahren eine wichtige Institution in der Trainerlandschaft bleibt.

Womit zum Beispiel?

M. Sieg: Zurzeit arbeiten wir an einer Weiterentwicklung in der Trainerausbildung und werden diese noch in diesem Jahr vorstellen.
Autor(en): (aen)
Quelle: Training aktuell 08/04, August 2004
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