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Trendanalyse 2001: Coaching und OE als neue Top-Themen

Coaching und Organisationsentwicklung mausern sich zu den neuen Standbeinen der betrieblichen Weiterbildung. Das jedenfalls ist die Einschätzung von 481 Weiterbildungsanbietern und 110 Personalverantwortlichen, die sich im Juli 2001 anlässlich der Trendanalyse des Verlages managerSeminare zur aktuellen Marktentwicklung äußerten.
Deutlich wird damit der Trend weg von standardisierten und auf begrenzte Themenbereiche fokussierte Maßnahmen hin zu individuellen, firmenspezifischen sowie prozessorientierten Lösungen. Wie in den Befragungen zuvor sollten Weiterbildungsanbieter und Unternehmen unter 20 Themenbereichen maximal fünf ankreuzen, die ihrer Ansicht nach momentan die größte Bedeutung haben, und ebenso maximal fünf, die die Weiterbildung zukünftig prägen werden. Wurden in den vergangenen Jahren Mitarbeiterführung, IT/Neue Medien sowie Verkauf/Marketing von Weiterbildungsanbietern wie Unternehmen übereinstimmend als die Top- Themen der Weiterbildung genannt, so zeigt die aktuelle Befragung erstmals eine erhebliche Verschiebung. Auf Seiten der Anbieter hat Teambildung/Teamführung den Bereich Verkauf/Marketing knapp vom dritten Rang verdrängt. Noch deutlicher haben sich die Schwerpunkte nach Ansicht der Unternehmen verschoben. Zwar steht die Mitarbeiterführung unangefochten an der Spitze der Weiterbildungsbemühungen, danach jedoch gilt der Organisationsentwicklung die vordringliche Aufmerksamkeit der Unternehmen. Knapp dahinter folgen IT/Neue Medien, Verkauf/Marketing sowie Teambildung/Teamführung und Coaching.

Ganzheitlicher Fokus bevorzugt

Weitgehend einig sind sich Unternehmen wie Weiterbildungsanbieter bei der zukünftigen Entwicklung der Weiterbildungsschwerpunkte: Organisationsentwicklung, Mitarbeiterführung und Coaching stehen auf der Prioritätenliste ganz oben - wenn auch in einer etwas anderen Reihenfolge. Dass Unternehmen die Organisationsentwicklung zum zukünftigen Top-Thema deklarieren, die Bildungsanbieter hingegen ihren Arbeitsschwerpunkt im Coaching ausmachen, ist nur konsequent. Es ist die sinnvolle Arbeitsteilung bei ein und derselben Aufgabe: Individuelle und langfristig angelegte Maßnahmen für eine nachhaltige Entwicklung von Mensch und Unternehmen zu planen und umzusetzen.

Damit scheint der strapazierte Begriff der Ganzheitlichkeit tatsächlich Einzug zu halten bei der Planung und Durchführung von Weiterbildungsmaßnahmen. 'Immer mehr Unternehmen erkennen, dass es für die Unternehmensentwicklung sinnvoll ist, in Prozessen zu denken und zu arbeiten. Teilweise fehlt im Moment bei den Durchführenden noch das Know-how im Handling komplexer Prozesse.' So beschreibt ein Trainer den Bewusstseinswandel - und zugleich die Schwierigkeit, von vermeintlich schnell wirksamen Standardthemen und singulären Maßnahmen Abschied zu nehmen. Doch gibt es auch Themenbereiche, die von Bildungsanbietern und Unternehmen unterschiedlich eingeschätzt werden. Im Zuge der Globalisierung liegt die hohe Nachfrage an Sprachunterricht und interkulturellem Training eigentlich auf der Hand. Für die Seminaranbieter spielt dieses Thema gegenwärtig eine eher nachrangige Rolle, gleichwohl erkennen sie die hohe zukünftige Bedeutung. Die Einschätzung der gegenwärtigen Bedeutung ist schon deshalb verwunderlich, weil der Themenbereich zu jenen gehört, die Unternehmen überdurchschnittlich häufig an externe Bildungsanbieter vergeben.'Make or buy?' von Weiterbildung

Wir fragten: 'Welche Weiterbildungsthemen werden in Ihrem Unternehmen überwiegend firmenintern abgedeckt, für welche Bereiche greifen Sie hingegen stärker auf externe Angebote zurück?' Überwiegend intern werden Maßnahmen abgewickelt, die unmittelbar mit der Kultur und Organisation des Unternehmens verbunden sind, wie z.B. Qualitäts- und Servicemanagement, Personalauswahl und -entwicklung, Organisationsentwicklung sowie Projektmanagement. Überwiegend extern eingekauft werden Maßnahmen, die den punktuellen Weiterbildungsbedarf einzelner Mitarbeiter betreffen oder vorherrschend kognitives Wissen bzw. Methoden-Know-how vermitteln. Dazu gehören die Themen Zeitmanagement, Sprachen und interkulturelles Training, Unternehmensführung, Recht und Train-the-Trainer. Aber auch Persönlichkeitsentwicklung, Coaching, Stress-und Konfliktmanagement werden meist extern abgewickelt. Der Grund: Es sind sensible Themen, an denen im 'neutralen' Umfeld mit einem unvoreingenommenen Trainer als Feedbackgeber intensiver und konstruktiver gearbeitet werden kann als im Kollegenkreis. Und nicht zuletzt sind es Themen, die eine ausgeprägte Trainerkompetenz voraussetzen.
Autor(en): (jgr)
Quelle: Training aktuell 03/02, März 2002
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