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Studie: AGG kostet Firmen jährlich 'nur' 26 Millionen Euro

Große Kosten sahen die Unternehmen auf sich zukommen, als vor zwei Jahren das Allgemeine Gleichbehandlungsgesetz (AGG) in Kraft getreten ist. Doch ihre Sorgen waren unbegründet, wie eine aktuelle Untersuchung zeigt: Maximal 26 Millionen Euro Mehrkosten sind den Unternehmen im vergangenen Jahr durch das AGG entstanden. Das geht aus einer Studie der Antidiskriminierungsstelle hervor, die Mitte August 2008 in Berlin vorgestellt wurde.

26 Millionen – das liegt deutlich unter der Summe, die eine Studie der arbeitgebernahen Initiative Neue Soziale Marktwirtschaft (INSM) im August 2007 veröffentlicht hatte: Hier hieß es, das AGG hätte die deutschen Firmen 1,73 Milliarden Euro gekostet, weil der Bürokratieaufwand erheblich gestiegen sei. Diese Zahl sei wegen methodischer Mängel und manipulativer Fragen nicht haltbar, erklärte die wissenschaftliche Kommission, die die aktuelle Studie im Auftrag der Antidiskriminierungsstelle erstellt hat. Sie wirft der Untersuchung der ISNM zudem vor, dass diese einseitig die Kosten erörtere, aber nichts zum Nutzen des AGG sage. Zu den Vorteilen des AGG erklärte die Leiterin der Antidiskriminierungsstelle des Bundes, Dr. Martina Köppen: 'Wertorientiertes Wirtschaften ist bereits heute ein internationaler Wettbewerbsvorteil.'

Dass das Gleichbehandlungsgesetz den Firmen auch geholfen habe, räumte auch AGG-Gegnerin Hildegard Reppelmund ein. Die Rechtsexpertin des Deutschen Industrie- und Handelskammertages erklärte in einem Interview mit der Süddeutschen Zeitung: 'Immerhin hat das AGG den Unternehmen einen Denkanstoß gegeben, dass Diskriminierung schlecht ist und Vielfalt gut sein kann.' Trotzdem bedeute das Gesetz nach wie vor 'viel Verunsicherung und einen immensen Bürokratieaufwand.' Dass diese Verunsicherung in vielen Firmen herrscht, darf jedoch bezweifelt werden. Bereits vor einem Jahr hatte Training aktuell sich in den Unternehmen umgehört und war allerorten auf Gelassenheit gestoßen. 'Das Thema ist in den Unternehmen durch', bestätigte schon damals Stefanie Riewoldt von der Deutschen Gesellschaft für Personalführung e.V.

Autor(en): (com)
Quelle: Training aktuell 09/08, September 2008
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