Personalauswahl: Neues Konzept sieht Neun-Stunden-Prüfung vor

Im Bewerbungsgespräch zeigen sich Kandidaten von ihrer Schokoladenseite: engagiert, belastbar, flexibel. Ein realistisches Bild der Persönlichkeit kann der Interviewer sich nicht bilden. Das glaubt zumindest die Unternehmensberatung Dr. Schneider & Partner GmbH, Saarbrücken, und hat ein Verfahren zur Personalauswahl für den Vertrieb entwickelt, bei dem eine Kandidaten-Gruppe (sechs bis zwölf Personen) neun Stunden lang unter die Lupe genommen wird.
Neben der Dauer gibt es laut Firmeninhaber Dr. Ernst Schneider einen weiteren Unterschied von GRIP (Gruppen-Intensive Personalauswahl) zu herkömmlichen Bewerbungsgesprächen. Die Kandidaten werden sowohl vom späteren Vorgesetzten, von ein bis zwei Kollegen aus angrenzenden Abteilungen sowie einem externen Moderator beobachtet.
Sie haben die Kandidaten den gesamten Tag über im Blick und verfolgen, wie diese die vielfältigen Aufgaben meistern, darunter einen 15-minütigen Vortrag zur eigenen Person oder Rollenspiele zum Thema 'Überzeugungsprozesse'. Die Aufgaben werden einzeln oder in Gruppen bearbeitet, die Lösungen aber stets im Plenum vorgetragen. Jede Aufgabe schließt mit der Reflexion über die Ergebnisse. Die Selbsteinschätzung wird durch Einschätzungen der übrigen Kandidaten sowie der Beobachter ergänzt.
Mit Erstellung des Beobachtungsbogens, Auswertung der Rollenspiele, Dokumentation der Moderation und Bewertungsrunde kostet GRIP 2.600,- Euro, für den externen Moderator werden 1.800,- Euro plus Fahrtkosten fällig.