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Neues Seminarformat will Stimme systematisch schulen

Wer viel spricht, weiß in der Regel, dass die eigene Stimme wichtig ist – egal, ob er im Callcenter sitzt, vor Seminargruppen redet oder auf Konferenzbühnen referiert. Wie wichtig sie ist, unterschätzen allerdings die meisten, ist Ulrich Halstenbach überzeugt. 'Die Stimme ist akustische Körpersprache', findet der Kölner Kommunikationstrainer. Deshalb sollten professionelle Vielsprecher seiner Ansicht nach auch sehr viel mehr für die Optimierung und Pflege ihrer Stimme tun. Sein neues Trainingskonzept soll ihnen dies nun erleichtern: Mit dem Stimmkreismodell, das er für Frank Pongé und Kollegen (FPK), Wuppertal, entwickelt hat, will Halstenbach das komplexe Thema 'Stimme' übersichtlich und zugänglich machen. Dafür hat er sechs Ebenen identifiziert, die die Wirkung von Stimme ausmachen: Atem, Klang, Artikulation, Intonation, Tonus und Haltung.

Die sechs Bereiche werden an zwei Seminartagen jeweils nach dem gleichen Schema abgearbeitet: Zum Einstieg ins Thema geben die Teilnehmer auf dem Stimmkreis eine Selbsteinschätzung ab und erklären, wie gut sie ihre stimmlichen Fähigkeiten in jedem Segment einschätzen. Anschließend finden sich die Teilnehmer paarweise zusammen, um ihre Entwicklungspotenziale in den einzelnen Wirkungsfeldern gegenseitig zu beurteilen. Es folgen praktische Übungen, die zeigen sollen, wie schnell sich durch kleine Veränderungen der stimmliche Ausdruck verbessern lässt. Beispielsweise durch die körperliche Haltung: Dafür sprechen die Teilnehmer erst mit hängenden Schultern und eingeklemmtem Zwerchfell, dann mit einem aufrechten, entspannten Rücken und vergleichen die Wirkung. Eine erneute Selbsteinschätzung schließt jeden Themenbereich ab.

Der immer gleiche Ablauf soll den Teilnehmern helfen, sich die Inhalte zu merken und so den Transfer des Gelernten in den Alltag fördern. Als Gedächtnisstütze dient der Stimmkreis selbst, so Halstenbach. Denn er ist nicht nur der rote Faden durch das Seminar, sondern gibt auch den Ablauf des '6-Ebenen-6-Minuten-Trainingsprogramms' vor, das die Teilnehmer als Reminder mitnehmen. Aber auch als Gesprächsleitfaden für nachbereitende Coachingsitzungen im Unternehmen kann der Stimmkreis genutzt werden.

Durchgeführt werden die Stimmkreis-Seminare von Diplom-Sprecherziehern, die von Kommunikationstrainer Halstenbach für dem Einsatz im Seminarraum speziell geschult werden. So will er garantieren, dass die Kurse frei sind von dem therapeutischen Ansatz, den Logopäden oft haben. Auch der nämlich hält viele professionelle Sprecher davon ab, ihre Stimme zu schulen, meint der Trainer: 'Die Teilnehmer wollen sich nicht als Patient fühlen.'
Autor(en): (lis)
Quelle: Training aktuell 09/10, September 2010
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