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Learntec `99: Vorbereitung auf den multimedialen Boom

Die Anbieter des Lernens mit den Neuen Medien haben vom 9. bis 11. Februar 1999 wieder mit ihren virtuellen Muskeln gespielt. Noch eindrucksvoller als in vergangenen Jahren konnten sie auf der diesjährigen Learntec, dem 7. Europäischen Kongreß mit Fachmesse für Bildungs- und Informationstechnologie, die wachsende Bedeutung der Weiterbildung via CBT, Business-TV sowie Inter- und Intranet demonstrieren: Die Größe der Ausstellung hat sich mit 129 Ständen im Vergleich zum Vorjahr nahezu verdoppelt. Und nach 2.000 Besuchern im vergangenen Jahr zählte die Karlsruher Kongreß- und Ausstellungs-GmbH diesmal sogar 3.100 Schau- und Informationslustige.

Das Angebot wird immer umfangreicher

Die ausstellenden Firmen setzten verstärkt auf das netzbasierte Lernen. Mit sogenannten Lernplattformen wollen sie den Firmen die Organisation der Weiterbildung am Computer erleichtern. Zu den Lernplattformen von ets, Halblech, ibis acam, Andernach, und Isys, Kirchheim, gesellte sich der Prototyp der Lernplattform von Integrata, den der 1998 gegründete e-Training-Sektor des Tübinger Instituts entwickelt hat. Prokoda, Köln, präsentierte das aus den USA importierte internetbasierte Training-Management-System namens KoTrain. Dieses erlaubt die firmenspezifische Gestaltung der Benutzeroberfläche und ermöglicht die Integration von Lernmedien verschiedener Hersteller sowie die Erstellung eigener computergestützter Lehrgänge.
Vielschichtig vernetzt präsentierten sich aber nicht nur die Aussteller. So war längst nicht jeder der auf dem Kongreß Vortragenden auch physisch anwesend: Der baden-württembergische Wirtschaftsminister Walter Döring zum Beispiel war live von der Multimedia-Messe MILIA `99 in Cannes zugeschaltet. Er verlieh auf diesem Wege einige Preise des bundesweiten Nachwuchswettbewerbs 'Multimedia-Transfer `99'. Bei der Präsentation von IQ-TV, dem vom Südwestrundfunk in Kooperation mit zahlreichen Firmen geplanten digitalen Bildungsfernsehen, meldete sich Jürgen Guttmann von der Siemens AG aus einem Studio in Stuttgart zu Wort.
Letzterer war damit die Tele-Verstärkung eines auf der Learntec ohnehin schon sehr stark präsenten Unternehmens. Die Siemens AG, Gründungssponsor der Learntec, thronte mit einem erhöhten Stand der Siemens Qualifizierung und Training (SQT) über dem Messegeschehen. Künftig ist sie nicht nur zur Learntec-Zeit in Karlsruhe vertreten. Einen Tag vor Messebeginn hatte sie den Vertrag zur Übernahme der vor Ort ansässigen Internationalen Multimedia-Akademie unterzeichnet. Auf der Fachmesse testete die SQT unter anderem die Akzeptanz des sogenannten E-Books, einem Display in Buchgröße, auf dem sich digitale Lerninhalte im Umfang von acht Romanen speichern und bei Bedarf aktualisieren lassen sollen

Die Unternehmen kämpfen vor Ort

Bei der Kombination von multimedialem und traditionellem Training spricht die SQT vom Lernen aus zweierlei Herkunft, dem hybriden Lernen. Eine elegante Umschreibung für die Mühen der Unternehmen, deren elektronische Erfahrungen sich im Wesentlichen auf den Einsatz von CBTs beschränken. Laut einer auf dem Fachkongreß vorgestellten Studie des österreichischen Instituts für Bildungsforschung der Wirtschaft, Wien, sehen die Bildungsverantwortlichen immer noch auch Nachteile des Lernens mit dem Computer: die soziale Isolation der Teilnehmer, die unzureichenden technischen Fertigkeiten der Mitarbeiter und die ständig erforderliche Aktualisierung der Lernangebote. Roswitha Gemeinder von DaimlerChryler berichtete, daß sie die Mitarbeiter von Daimler Benz seit acht Jahren immer wieder mit der Nase auf das multimediale Lernangebot stoßen muß.

Die Belohnung folgt bis zum Jahr 2005

Glaubt man den Prognosen von Datamonitor, steht uns der richtige Boom des elektronischen Trainings auch erst noch bevor: Bis zum Jahr 2005 sollen sich die gesamtwirtschaftlichen Aufwendungen für multimediales Lernen in Deutschland von derzeit 559 Millionen Mark auf 4,5 Milliarden Mark mehr als verachtfachen. Es sieht also so aus, als sollten sich die multimedialen Kraftanstrengungen von Instituten und Unternehmen in einigen Jahren noch richtig auszahlen.
Autor(en): (abi)
Quelle: Training aktuell 03/99, März 1999
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