IW-Studie: Kostengünstige Lernformen sind gefragt

Vor zwei Jahren war die Welt für Weiterbildungsanbieter noch in Ordnung: Jeder zweite Mitarbeiter hat 2001 an einer Weiterbildungsmaßnahme teilgenommen. Dies hat die jüngste Erhebung des Instituts der deutschen Wirtschaft Köln (IW) ergeben. Das IW führt im Auftrag der im Kuratorium der Deutschen Wirtschaft organisierten Spitzenverbände im dreijährigen Turnus seine Weiterbildungs-Studie durch. Für die aktuelle Erhebung gaben 1.087 Unternehmen Auskunft über Umfang und Kosten sowie Strukturen und Inhalt ihres Weiterbildungsengagements in 2001.

Die Dauer für Weiterbildungsmaßnahmen, das zeigt die Studie ebenfalls, ist im Vergleich zu 1998 allerdings zurückgegangen: Im Durchschnitt verbrachte jeder Teilnehmer 13,6 Stunden mit dem Erwerb neuer Fachkenntnisse durch eine interne oder externe Fortbildung. Das sind rund sechs Stunden weniger als drei Jahre zuvor. Der Rückgang ist laut Studie vor allem auf das rückläufige Stundenvolumen bei internen Lehrveranstaltungen zurückzuführen.

Laut der Untersuchung bevorzugen die Unternehmen Weiterbildungsformen, die sich schnell und ohne großen Aufwand umsetzen lassen, die mit den betrieblichen Arbeitsprozessen verknüpft sind und die nicht allzu stark auf der Kostenseite zu Buche schlagen. Organisierte Lehrveranstaltungen und Umschulungsmaßnahmen nehmen demzufolge lediglich 38 Prozent des Weiterbildungsvolumens ein. Rund die Hälfte des Weiterbildungsvolumens macht das nicht-formale Lernen aus - insbesondere 'Training on the job'. Im Vordergrund des Lernens in der Arbeitssituation, auf das 93 Prozent der Unternehmen setzen, stehen dabei Unterweisungs- und Schulungsmaßnahmen durch Kollegen und Vorgesetzte (90 Prozent) sowie das organisierte Einarbeiten und Anlernen (66 Prozent). Darüber hinaus haben jüngere Methoden wie Coaching, Job-Rotation, die Durchführung arbeitsplatznaher Workshops oder Qualitätszirkel an Bedeutung gewonnen.

Das Interesse an flexiblen, kostengünstigen und bedarfsorientierten Formen in der Weiterbildung wird laut Studie zunehmen - insbesondere da der Weiterbildungsbedarf weiter wächst und die Kosten für Qualifizierungsmaßnahmen steigen.

Die komplette Studie ist ab Frühjahr 2003 erhältlich.