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Heartfacts statt hard facts: Beherzt zum Kulturwandel

Wer eine positive Unternehmenskultur schaffen möchte, muss bei sich selbst anfangen und auf einen gesunden Lebenswandel achten – das ist die Überzeugung von Annette Reisinger und Conny Thalheim. Die beiden Münchnerinnen unterstützen Prozesse der Kulturveränderung mit einem Ansatz, der auf einfache Botschaften setzt, die zu Herzen gehen.

Es sind nicht notwendig ausgeklügelte Leitbilder, Kulturanalysen und Masterpläne, die zu einer positiven Unternehmenskultur führen. Oft reicht der achtsamere Umgang mit sich und seinen Mitarbeitern – und das Unternehmen kommt wieder auf Kurs. Mit dieser Haltung stoßen Annette Reisinger und Conny Thalheim Change-Prozesse an. Dabei haben die beiden Kommunikationsexpertinnen aus München einfache Botschaften, die – wie sie selbst einräumen – schon der gesunde Menschenverstand vermittelt, zu einem umfassenden Konzept verwoben. Der Titel: Heartfacts – Fakten, die Unternehmen bewegen. 'Wir verstehen das Herz als Kraftwerk von Menschen und Unternehmen', erklärt Thalheim. 'Wenn Sie in eine Firma kommen, spüren Sie schnell den dortigen Herzschlag. Pulsiert es? Oder geht es kraftlos zu?' Weil sie das Herz als Motor für Kreativität und Produktivität begreifen, wollen die zwei Münchnerinnen für mehr Wertschätzung im Arbeitsleben sorgen.

Wachrütteln mit der Story von Harry Heartbreaker

Kernstück aller Maßnahmen Thalheims und Reisingers ist die fiktive Geschichte des Unternehmers Harry Heartbreaker, der sich rastlos für seine Firma aufreibt, bis er an Herzproblemen leidet – und das ohne, dass seine Sparprogramme und Strategien das Unternehmen wirklich aufblühen lassen. 'Mit dem Protagonisten identifizieren sich viele Führungskräfte', so die Beraterinnen. Daher erzählen sie die Story im Rahmen ihrer Einsätze in einem 60-minütigen Vortrag. Aufbauend auf die Geschichte, die auch in einem 208-seitigen Buch niedergelegt ist,  folgen nach Bedarf Workshops und/oder Einzelcoachings, ggfs. verbunden mit einem kardiologischen Check-up.

Trainieren der Heartfacts Love, Sex und Beat

In den Workshops arbeiten die Teilnehmer an den drei sogenannten Heartfacts – für Reisinger und Thalheim die Schlüssel zur (Kultur-)Veränderung. 'Es sind Dinge, die man erst an sich selbst vollziehen muss, bevor man sie ins Unternehmen tragen kann', so Reisinger.

1. Love – Selbstliebe und Menschenliebe
Zum Heartfact 'Love' überlegen die Teilnehmer in den Workshops z.B., was ihnen lieb ist, wovon sie inspiriert werden und wie sie wieder mehr davon in ihr Leben integrieren. Zudem schärfen sie ihre Wahrnehmung für andere und lernen, mehr zu loben.
2. Sex – die eigene Attraktivität und die des Unternehmens
Untersucht wird: Wo liegen meine persönlichen Talente? Was macht die Arbeit unseres Unternehmens attraktiv? Was zieht die Kunden an? Wie steigern wir die Anziehungskraft?
3. Beat – taktvoller Umgang und rhythmisches Zusammenspiel im Team
Die Teilnehmer lernen, Achtung vor der Erfahrung des anderen zu zeigen, halten sich die Bedeutung von Höflichkeitsregeln vor Augen, erfahren, wie sie Talente bei anderen entdecken und Menschen vernetzen.

All das geschieht vielfach über Übungen, die die Sinne schärfen sollen – z.B. über morgendliche Naturausflüge mit dem Auftrag, auf Gerüche und Geräusche zu achten. Beim Thema Beat werden die Teilnehmer auch mit einem Symphonieorchester zusammengeführt – u.a. um sich vom Dirigenten abzugucken, wie sein Funke auf die Musiker überspringt.

Bekannte Maßnahmen – neuer Anspruch

Die einzelnen Übungen sind nicht neu – vieles findet man auch in Work-Life-Balance- und Führungskräftetrainings. Neu ist aber die Einbettung in ein Gesamtkonzept aus Vortrag, Buch, Gesundheitscheck, Workshops, verbunden mit der geschickten Verwendung sogkräftiger Schlagworte. Neu sind auch Mut und Anspruch der Autorinnen, allein mit dem Blick auf den Menschen eine Kulturveränderung anstoßen zu wollen. Die Beraterinnen sind der Meinung, dass es funktioniert.

Autor(en): (Svenja Gloger)
Quelle: Training aktuell 12/08, Dezember 2008
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