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Forschungsprojekt untersucht Wirkungsweise von Bildungsgutscheinen

Seit fast zwei Jahren geben die Arbeitsagenturen Bildungsgutscheine aus, und ebenso lange wird deren Wirkung diskutiert. Dass mit den Gutscheinen, die Arbeitslose mit Qualifizierungsbedarf bei zugelassenen Bildungsträgern ihrer Wahl einlösen können, nicht der große Wurf gelungen ist, wird aber auch von Statistiken untermauert. So geht laut dem Bundesinstitut für Berufsbildung BIBB, Bonn, aus einer internen Übersicht der Bundesagentur der
Arbeit hervor, dass circa 18 Prozent der bisher ausgegebenen Gutscheine gar nicht eingelöst worden sind - u.a., weil sie nach drei Monaten ihre Gültigkeit verlieren. Der Verdacht liegt nahe, dass die Inhaber der Gutscheine mit ihrer Wahlfreiheit nicht immer etwas anzufangen wissen.

Ein Forschungsprojekt des BIBB soll nun ermitteln, ob solche Vermutungen stichhaltig sind. Konkret: BIBB-Projektleiter Bent Paulsen will untersuchen, ob die Bildungsgutscheine die Qualität der öffentlich geförderten Weiterbildung verbessern, ob sie die Transparenz des Weiterbildungsmarktes vergrößern und ob sie die Wahlmöglichkeiten potenzieller Teilnehmer tatsächlich erhöhen.

Eine Wirkung der Bildungsgutscheine steht indes jetzt schon fest: Die absolute Anzahl der Teilnehmer an öffentlich geförderter Weiterbildung ist seit 2003 rückläufig. Gegenüber dem Jahr 2002 ist die Zahl der Eintritte in Weiterbildung um 25 Prozent gesunken, und in der ersten Jahreshälfte dieses Jahres war sie um 23 Prozent geringer als im gleichen Zeitraum 2003. Ob diese Entwicklung in ursächlichem Zusammenhang mit Problemen der Nutzung der Bildungsgutscheine steht, will das BIBB ebenfalls untersuchen.

Im Rahmen des Projektes sollen Weiterbildungsteilnehmer und Arbeitsagenturen sowie Weiterbildungsträger zu ihren Erfahrungen mit den Bildungsgutscheinen befragt werden. Von den Ergebnissen verspricht man sich Anhaltspunkte für die Konzeption bedarfsgerechter Beratungsangebote sowie für geeignete Marktstrategien von Weiterbildungseinrichtungen.
Autor(en): (aen)
Quelle: Training aktuell 10/04, Oktober 2004
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