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Expertenkreis befürwortet Deutschen Qualifikationsrahmen

Bildungsexperten beurteilten im Bundestag den ersten Entwurf des Deutschen Qualifikationsrahmens – und erteilten dem achtstufigen Modell ihre Zustimmung. Große Hoffnungen knüpfen auch die Weiterbildner an eine Einführung des Kompetenzmodells. Ihre Prognose: Die Qualifizierungsmotivation wird zunehmen. Der erste Entwurf des Deutschen Qualifikationsrahmen (DQR) stößt bei nationalen Bildungsexperten auf Zustimmung. Das ergab ein öffentliches Fachgespräch im Bildungsausschuss des Bundestages. Vertreter des Zentralverbandes des Deutschen Handwerks (ZDH), der Kultusministerkonferenz, der Hochschulrektorenkonferenz, des Deutschen Gewerkschaftsbundes (DGB) und des Bundesinstituts für Berufsbildung (BIBB) zeigten sich am 6. Mai 2009 zufrieden mit dem vorliegenden 'Diskussionsentwurf eines Deutschen Qualifikationsrahmens (DQR) für lebenslanges Lernen'.

Acht Niveaustufen beschreiben alle Kompetenzen

Ziel des DQR ist es, Qualifikationen bildungsbereichsübergreifend zu bewerten und damit vergleichbar zu machen. Derzeit geplant ist die Einordnung von fachlichen und so genannten personalen Kompetenzen, die in der allgemeinen, der Hochschul- und der beruflichen Bildung erworben werden, in acht Niveaustufen. Die erste Niveaustufe entspricht dabei etwa der Kompetenz, einfache Aufgaben unter Anleitung zu erledigen. Niveau acht ist gekennzeichnet durch die Kompetenz, 'innovative Lösungen und Verfahren zu entwickeln', um sich in unklaren und neuartigen Problemlagen zurechtzufinden. Jede einzelne Niveaustufe ist zusätzlich horizontal untergliedert in 'Fachkompetenz' und 'Personale Kompetenz'. Im ersten Punkt wird erfasst, welches Wissen und welche Fertigkeiten vorliegen; im zweiten geht es um Sozial- und Selbstkompetenz.

Die Zuordnung wird schwierig
 

Die bisher vorliegende Matrix sei eine 'gute Diskussionsgrundlage', so die Experten. Sie betonten im Fachgespräch aber auch, dass sie nur ein erster Schritt sei. Nun gehe es darum, die Tauglichkeit in der Praxis ausgiebig zu prüfen. Es sei wichtig, sagte etwa Lothar Herstix vom nordrhein-westfälischen Ministerium für Schule und Weiterbildung, exemplarische Zuordnungen bestimmter Qualifikationen vorzunehmen. Wie die Einordnung aussehen könnte, hat der Deutsche Gewerkschaftsbund (DGB) bereits erarbeitet: Auf Stufe vier sollten sich laut DGB jene wiederfinden, die eine Erstausbildung nach den Anforderungen des Berufsbildungsgesetzes durchlaufen haben. Wer sich im Sinne der Aufstiegsfortbildung zum Spezialisten seines Fachs weiterqualifiziert hat, sollte laut DGB-Überlegung Stufe fünf erreichen. Die Meister/Fachkaufleute und Fachwirte sind Stufe sechs zugeordnet, ebenso wie Absolventen eines Bachelor-Studiengangs. Auf Ebene acht gehören laut DGB-Einschätzung die Träger eines Doktortitels.

Weiterbildner erwarten Zuwachs

'Bis die Zuordnung aller Kompetenzen erfolgt ist und auch mittelständische Unternehmen mit dem Modell arbeiten, werden sicher noch bis zu zehn Jahre ins Land gehen', schätzt Carsten R. Löwe. Der Geschäftsführer des Wuppertaler Kreises e.V. vertritt über 50 Anbieter betrieblicher Weiterbildung. Er ist überzeugt, dass sich Geduld für die Weiterbildner lohnen wird: 'Die Weiterbildungsmotivation der Arbeitnehmer wird größer werden, wenn die erworbenen Kompetenzen vergleichbar und transparent sind.'

Autor(en): (Corinna Moser)
Quelle: Training aktuell 06/09, Juni 2009
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