Erlebnisse in sozialen Einrichtungen fördern Veränderungsbereitschaft

Anstoß zur persönlichen Veränderung geben will ein neues Konzept der BOV Training AG, Essen. Es heißt 'Lernen durch Kontraste' und setzt - ähnlich wie Corporate Volunteering - auf Erlebnisse in sozialen Einrichtungen wie Suchtzentralen und Obdachlosenheimen.

'Im Zentrum steht aber nicht das soziale Engagement', erklärt Konzeptentwickler Peter Melzer den Unterschied zum Corporate Volunteering. Die Teilnehmer sollen vielmehr die Betroffenen und Mitarbeiter beobachten und dabei das eigene Veränderungspotenzial entdecken. Wie das funktioniert?'Themen, die im normalen Arbeitsalltag meist nur diffus empfunden werden, treten in der extremen Situation sehr schnell zutage', erklärt Melzer. Vielen Führungskräften falle z.B. die Besprechungskultur besonders positiv auf. Der Vergleich mit der Kommunikation im eigenen Unternehmen mache ihnen die Defizite klar. Andere Teilnehmer wiederum beschreiben, dass sie den Kontakt zu den Betroffenen als zu nah empfunden haben. Dies sei ein Anknüpfungspunkt, um mögliche Nähe-Distanz-Probleme am eigenen Arbeitsumfeld zu thematisieren.

Doch nicht nur beim Aufdecken des individuellen Veränderungsbedarfes hilft das Konzept. Es macht auch die grundsätzliche Veränderungsfähigkeit der Teilnehmer deutlich. So wird zu Beginn des Trainings ermittelt, welche Vorstellungen - und möglicherweise Vorurteile - die Führungskräfte gegenüber Drogensüchtigen und Obdachlosen haben. 'Nach dem Besuch ist von den Vorurteilen meist nichts mehr übrig', so Melzer.

Das vier Tage umfassende Konzept kostet pro Person 3.950,- Euro.