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EU-Kommission arbeitet an einem persönlichen Kompetenzausweis

Berufsabschlußzeugnisse, Hochschuldiplome, Kurszertifikate in Hülle und Fülle - mehr denn je sind Papiere gefragt, die die Leistungsfähigkeit und Arbeitsmarkttauglichkeit von Bewerbern dokumentieren. Diese Bescheinigungen sind jedoch nach Ansicht der Europäischen Kommission Bildung, Berufsbildung und Jugend für den heutigen Stellenmarkt weder ausreichend noch aussagekräftig. Aus diesem Grund will die EU-Kommission zusammen mit verschiedenen Partnern ein 'Europäisches System zur Akkreditierung von Kompetenzen' ins Leben rufen, berichtet der Europäische Bildungsbrief Bildung & Beschäftigung in seiner April-Ausgabe.
Aufgabe dieses EU-Systems soll die Ausstellung eines 'persönlichen Kompetenzausweises' sein. Auf diesem sollen dann - geprüft und bewertet - alle Fähigkeiten bescheinigt werden, die auf dem Arbeitsmarkt von Bedeutung sein können. So sollen neben beruflichen und fachlichen Kenntnissen auch Grundkenntnisse im Bereich der Mathematik oder der Naturwissenschaften, das sprachliche Ausdruckvermögen sowie bereichsübergreifende Schlüsselqualifikationen wie Entschlußfähigkeit, Organisationstalent etc. auf der 'European skill card' verzeichnet sein.
Hintergrund der Initiative der EU-Kommission bilden Überlegungen, warum viele Zertifikate keine oder nur wenig Aussagekraft haben:
• Viele Fähigkeiten können heute nur bedingt in Lehre oder Studium erworben werden, wie z.B. Organisationstalent, Streßfestigkeit oder Entscheidungsfreude.
• Viele Unternehmen haben bereits eigene Testsysteme entwickelt, die jedoch außerhalb des Unternehmens nicht anerkannt sind.
• Zeugnisse über Berufsabschlüsse sind Gesamtergebnisse, exzellente Leistungen auf kleinen Teilgebieten werden nicht erwähnt.
• Wege zu Wissen werden vielfältiger: Neben Studium und Lehre tragen auch Selbststudium, Auslandsaufenthalte, Bildung am Arbeitsplatz etc. zu einem Wissenszuwachs bei.
• Das Angebot an Kursen und Studiengängen wird zunehmend unübersichtlicher. Oftmals weiß nicht einmal der Zeugnis-Empfänger, welchen Wert das soeben erworbene Zertifikat auf dem Arbeitsmarkt tatsächlich hat.
Eine Vorstellung davon, wie die Anerkennung der Fähigkeiten in der Praxis aussehen soll, hat die EU-Kommission bereits: Unbestechlich und zuverlässig soll das Verfahren sein, allerorten zugänglich und benutzerfreundlich. Ergo: Freund Computer muß herhalten und eine entsprechende Software zur Evaluierung und Validierung muß entwickelt werden.
Autor(en): (nbu)
Quelle: Training aktuell 05/97, Mai 1997
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