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Coaching im Sinne der Zellbiologie: Das Verhalten neu programmieren

Mit der in den USA entwickelten Methode Psych-K will Klaus Medicus die Erfolgsquote in Training und Coaching anheben. Denn, so der Coach: Der Ansatz setzt genau dort an, wo Verhalten nachhaltig verändert werden kann - in den Zellen.
Man kann sich zwar fest vornehmen, die Äußerungen des Chefs künftig nicht als Kritik aufzufassen. Doch beim nächsten Treffen mit dem Boss wird man doch wieder jede Bemerkung in den falschen Hals bekommen. Warum? 'Weil der Mensch fest verankerte Verhaltensmuster besitzt, die sich trotz großer Willensanstrengung nicht auflösen lassen', erklärt Klaus Medicus. Aus diesem Grund ist die Erfolgsquote bei Trainings und Coachings so gering, meint der Münchener Coach. Also hat sich Medicus auf die Suche nach alternativen Ansätzen gemacht. Gefunden hat er Psych-K, eine Methode, die der Amerikaner Robert M. Williams entwickelt hat.
Sie basiert auf der Überlegung, dass das menschliche Verhalten im Wesentlichen durch Grundeinstellungen bestimmt wird, die im Unterbewusstsein gespeichert sind. Angelegt werden diese Muster in den ersten Lebensjahren, in denen ein Mensch die Gefühls- und Gedankenwelt sowie die Verhaltensweisen seiner Eltern adaptiert. Klaus Medicus nennt ein Beispiel: Macht jemand als Kind die Erfahrung, dass er die Zuwendung und Anerkennung seiner Eltern nur bekommt, wenn er Leistung erbringt, wird er sich auch als Erwachsener nur akzeptiert fühlen, wenn er sich besonders stark engagiert. 'Diese Einstellung erzeugt Stress', führt Medicus den Gedanken zu Ende.

Die Intelligenz der Zellen

Eine Antwort auf die Frage, warum es so schwer ist, die einmal erworbenen negativen Muster zu brechen, hat der Coach beim amerikanischen Zellbiologen Bruce Lipton gefunden. Der Wissenschaftler erläutert in seinem Buch 'Intelligente Zellen. Wie Erfahrungen unsere Gene steuern' (Koha-Verlag 2006) die These, wie Gedanken und Gefühle das Verhalten der menschlichen Zellen beinflussen, und wie die Zellen wiederum über das persönliche Verhalten eines Menschen entscheiden. Denn laut Lipton sind Zellen binär organisiert. Ihr Code lautet: entweder Wachstum oder Schutz. Bei negativen Erfahrungen reagieren die Zellen auf der biochemischen Ebene mit dem Schutzmechanismus 'Fight or Flight'. Das meint auf der Verhaltensebene nichts anderes als: Stress.

Die Neuprogrammierung der Verhaltensmuster

Haben die Zellen einmal gelernt, bei einem bestimmten Reiz ihre Schutzfunktion zu aktivieren, reagieren sie auf ähnliche Signale immer mit dem gleichen Verhalten, so Liptons Erkenntnis. 'Ein von Leistung geprägter Mensch, reagiert also stets leistungsorientiert, auch wenn es nicht notwendig ist und somit zu unnötigem Stress führt', so Medicus. Die Lösung aus der Misere: 'Das Zellsystem muss umprogrammiert werden', meint der Coach. Der Haken dabei ist, dass sich das nicht allein durch positives Denken und intensives Wünschen bewerkstelligen lässt. Denn nach Liptons Theorie sind die neurologischen Verarbeitungskapazitäten des Unterbewusstseins denen des Bewusstseins überlegen. Soll das Verhalten verändert werden, muss also eine Neuprogrammierung der Zellen auf der Ebene des Unterbewusstseins stattfinden.
Das Verfahren Psych-K berücksichtigt diese Prinzipien, indem es die negativen Glaubenssätze im Unterbewusstsein zunächst entlarvt und anschließend positiv formuliert wieder ins System integriert, erläutert Medicus. Aus 'Egal, wie sehr ich mich anstrenge, es ist nie genug' wird also 'Ich gebe mein Bestes, und das ist gut genug'. Die Verankerung der positiven Affirmation ermöglichen sollen zum Beispiel an der Kinesiologie orientierte Überkreuzbewegungen, die beide Gehirnhälften miteinander verbinden. Die Bewegungsabläufe, bei denen man im Wechsel mit der rechten Hand das linke Knie berührt und umgekehrt, sollen laut Psych-K-Erfinder Williams besonders geeignet sein, um die Muster im Unterbewusstsein neu zu programmieren. Ob die Programmierung geklappt hat, wird mit dem ebenfalls aus der Kinesiologie stammenden Muskeltest überprüft.
Medicus, einer von drei deutschen Psych-K-Anwendern, weiß, dass er mit dem Ansatz noch viel Pionierarbeit vor sich hat. Er zumindest glaubt an den Ansatz und bekanntlich kann ja der Glaube Berge versetzen. Mehr Infos im Internet.
Autor(en): (ahe)
Quelle: Training aktuell 11/07, November 2007
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