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Bundesministerium legt erstes Konzept zum Bildungssparen vor

'Ein großer Wurf ist es nicht geworden', gibt Professor Bert Rürup selbstkritisch zu. 'Aber immerhin ist es ein erster Schritt zur Finanzierung lebenslangen Lernens', wirbt der Vorsitzende des Rates der Wirtschaftsweisen für sein Konzept. Im Januar 2007 hat Rürup das erste Gutachten zum Bildungssparen - also zur Finanzierung von Weiterbildungsmaßnahmen - vorgestellt, das er im Auftrag des Bundesbildungsministeriums erstellt hat. Die besondere Herausforderung: 'Haushaltsneutral' sollten die Förderungen sein. Heißt im Klartext: Die Regierung macht kein Geld für das Bildungssparen locker. Unter dieser Maßgabe hat sich Rürup gemeinsam mit dem zweiten Gutachter, Dr. Dieter Dohmen, Leiter des Forschungsinstituts für Bildungs- und Sozialökonomie (FiBS), für ein Modell entschieden, das drei Unterstützungsangebote vorsieht.

Vom ersten Angebot, der so genannten Weiterbildungsprämie, sollen nur Geringverdiener profitieren: Arbeitnehmern, die weniger als 19.700,- Euro Brutto im Jahr verdienen, will der Staat alle zwei Jahre die Hälfte einer Bildungsmaßnahme bezahlen. Die Obergrenze der Förderung liegt jedoch bei 154,- Euro. Besonders praktisch für Berlin: Für die Weiterbildungsprämie muss der Staat nicht in die eigene Kasse greifen. Das Geld kommt bis 2011 über die OECD aus EU-Mitteln.

Kein Geld muss die Regierung auch in Maßnahme zwei und drei investieren. So ist eine Novellierung des Vermögensbildungsgesetzes geplant. Das Ziel: Bürger, die vermögenswirksame Leistungen erhalten, sollen künftig vor Ablauf der siebenjährigen Ansparfrist Geld für Weiterbildungen entnehmen können. Das dritte Instrument ist für jeden Bürger nutzbar, werben die Gutachter: Weiterbildungswillige sollen an staatlichen Banken Kredite zu günstigen Zinssätzen aufnehmen können, um teure Maßnahmen wie einen MBA zu finanzieren. Bildungsministerin Dr. Annette Schavan lobte das Gutachten als 'umsetzungsorientierten Ansatz'. Bis Anfang 2008 soll das Modell den Gesetzgebungsprozess durchlaufen haben.
Autor(en): (com)
Quelle: Training aktuell 02/07, Februar 2007
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