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Verhaltensexperiment

Wettbewerb steigert Kooperation

Wie bekommt man die Mitglieder einer Abteilung dazu, egoistische Interessen ge-meinsamen Zielen unterzuordnen? Eine mögliche Antwort: Man schürt den Wettbewerb gegen eine andere Abteilung oder Firma. Geliefert hat dieses Ergebnis eine Forschergruppe am Jenaer Max Planck Institut für Ökonomik im Rahmen eines spieltheoretischen Laborexperiments. Die Wissenschaftler bildeten Gruppen, deren Mitglieder in 30 Spielrunden Geld auf ein eigenes und auf ein Gruppenkonto einzahlen konnten. Der Betrag auf dem Gruppenkonto wurde nach jeder Runde verdoppelt und unter allen Mitgliedern aufgeteilt. Wer sein Geld egoistisch hortete, dem konnten die anderen Spieler eine Geldstrafe aufbrummen. Dafür musste der Strafende aber eine Gebühr entrichten.

Die Gruppenmitglieder verhielten sich passgenau zum rationalen Verhaltensmodell: Sie warteten darauf, dass andere die Egoisten sanktionierten, damit sie nicht selbst die Kosten tragen mussten. Womit egoistisches Verhalten letztlich gar nicht bestraft wurde. Das änderte sich, als die Forscher einen Wettbewerbsmodus einführten. Die Gruppe, die am Ende den höchsten Betrag auf dem gemeinsamen Konto hatte, sollte ausgezeichnet werden. Nun machten die Mitglieder von der kostenpflichtigen Möglichkeit zur Sanktionierung von Egoisten sofort Gebrauch, was die Kooperation erheblich steigerte. 'Der Wettbewerb zwischen Gruppen bietet einen Anreiz-Mechanismus, um kulturelle Einstellungen zu verändern', ordnet Studienleiter Lauri Sääksvuori das Ergebnis ein. 'Ein Fußballteam spielt auch mannschaftsdienlicher, wenn es um den Pokal geht.'
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