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Studie zum US-Trainingsmarkt 2009

Coaching im Aufwind

Wer die aktuelle Studie 'Corporate Learning Factbook 2010' über die Weiterbildungsausgaben und -aktivitäten US-amerikanischer Unternehmen im Krisenjahr 2009 aufschlägt, ahnt, was er zu erwarten hat: ziemlich düstere Zahlen. Tatsächlich zeugt die Untersuchung, die das auf Lernforschung spezialisierte Unternehmen Bersin & Associates in Zusammenarbeit mit dem Workforce Management Magazine erstellt hat, von großen Einbrüchen auf dem US-Trainingsmarkt. Eingeflossen sind die Daten von 1.402 Unternehmen ab 100 Mitarbeitern aus unterschiedlichen Branchen. Die Befragung fand zwischen Juli und August 2009 statt.

Der Untersuchung zufolge kürzten die Unternehmen ihre Weiterbildungsbudgets 2009 gegenüber dem Jahr 2008 um elf Prozent. Dabei waren die Budgets bereits 2008 gekürzt worden. Betrachtet man die beiden Jahre 2008 und 2009, ergibt sich somit eine Kürzung von aktuell insgesamt 21 Prozent gegenüber 2007. Vor allem große Unternehmen haben den Rotstift angesetzt und ihr Trainingsbudget um zwölf Prozent gekürzt, mittlere haben elf Prozent der für Weiterbildung zur Verfügung stehenden Gelder gekappt, kleine dagegen 'nur' zehn Prozent. Verbunden waren die finanziellen Restriktionen mit einem Job-Abbau im PE-Bereich. Kamen 2008 auf 1.000 Lerner im Schnitt noch sieben Trainingsverantwortliche, so waren es 2009 nur noch 6,2. Auch bei den Stellenstreichungen hielten sich kleine Unternehmen stärker zurück als große: Während sie ihren Trainingsstab um vier Prozent reduzierten, waren es bei den großen Firmen acht Prozent. Die Streichungen gingen einher mit einer verstärkten Zentralisierung der PE-Aktvitäten, Outsourcing sowohl im Hinblick auf den Einsatz externer Referenten als auch externen Lerncontents sowie der fortschreitenden Entwicklung von Shared-Service-Modellen.

Was die eingesetzten Methoden angeht, stellt die Untersuchung einen klaren Anstieg von Online-Trainings fest, wenn auch Präsenztrainings immer noch an der Spitze der Maßnahmen stehen. Auch der Anteil informellen Lernens wuchs. Die Nutzung von Blogs und Wikis zum Zwecke des Lernens stieg signifikant an. 2009 nutzten immerhin bereits 14 Prozent der befragten Unternehmen diese Techniken. Communities of Practice waren bei 24 Prozent der Firmen in Gebrauch und damit das weiterhin am häufigsten verbreitete Instrument informellen Lernens. Im Aufwind befanden sich der Studie zufolge eindeutig auch Coaching und Mentoring. Bei den Trainingsthemen ließ sich feststellen, dass der Anteil der Leadership-Development-Programme an den Gesamtausgaben für PE-Maßnahmen wieder deutlich gestiegen ist: auf 24 Prozent. Die Macher der Studie werten das als positives Zeichen, das zeigt, dass die Unternehmen über die Krise hinausschauen und ihre Führungsteams für die Zukunft stärken wollen.

Die Zahl der durchgeführten Trainingsmaßnahmen ging unterdessen parallel zu den sinkenden Ausgaben und personellen Ressourcen zurück. Die Autoren der Studie vermuten, dass dies zum Teil auch daran liegt, dass die Unternehmen nun eine strengere Auswahl von PE-Maßnahmen treffen. Bersin & Associates-Präsident Josh Bersin findet den Fokus auf wirtschaftlich effiziente Weiterbildungsmaßnahmen durchaus lobenswert: 'Die vorigen zwei Jahre waren wie ein Weckruf für die PE-Abteilungen. Sie sind heute in einer besseren Position, ihre Unternehmen mit Wachstums­programmen voranzubringen, sobald sich die Wirtschaft wieder stabilisiert hat', so Bersin.
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