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Studie übr Entscheidungskraft

Erschreckende Ermattung

Ein englisches Sprichwort lautet: 'Gerechtigkeit ist das, was der Richter zum Frühstück gegessen hat.' Soll heißen: Entscheidungen sind nicht nur von Fakten, Gesetzen, Regeln abhängig, sondern auch von persönlichen Befindlichkeiten. Dass dem tatsächlich so ist, konnten die Wissenschaftler Shai Danziger vom Department of Management der Ben Gurion University of the Negev in Israel und Honathan Levav von der Columbia Business School der Columbia University in den USA nun empirisch nachweisen. Laut ihrer Studie laugt die Fähigkeit, Entscheidungen zu treffen, aus, weil ein Ermüdungseffekt eintritt. Sie wird gewissermaßen durch Mehrfachgebrauch abgenutzt. Danziger und Levav hatten ein Jahr lang analysiert, zu welcher Tageszeit Richter eines Gerichts in Israel auf welche Weise über Bewährungsanträge urteilten. Das Ergebnis: Dem Antrag von Häftlingen, deren Fall am Anfang einer Sitzung verhandelt wurde, wurde in der Mehrzahl der Fälle stattgegeben. Mit der Dauer der Sitzung – und Zahl der getroffenen Entscheidungen – jedoch neigten die Richter merklich stärker dazu, Anträge abzulehnen. Diejenigen, deren Fälle am Morgen verhandelt wurden, hatten daher Glück. Ebenso jene, die unmittelbar nach einer Pause drankamen. Die Forscher konstatieren: Es zählt zwar nicht unbedingt, was der Richter gegessen hat, wohl aber, dass er pausiert und offenbar seine mentalen Ressourcen aufgefrischt hat. Auch für Führungskräfte dürften diese Erkenntnisse relevant sein. Sie sollten demnach darauf achten, wichtige Entscheidungen nicht im Marathonverfahren abzuhaken.
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